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Mittwoch, 10. September 2014

USA / Teil 3

Donnerstag, 04.09.2014

Zum Ende der kleinen Rundreise fiel uns nichts besseres ein, als Atlantic City mit seinem berühmten boardwalk einen Besuch abzustatten. Da der Wal-Mart Parkplatz wieder nur bis gegen 8 Erholung bot, waren wir dementsprechend früh und durften beim Inder noch nicht einchecken. Also bei brütender Hitze mal die Promenade inklusive der Casinos gecheckt. Damals zu Zeiten der Prohibition wird es hier wohl geile Partys gegeben haben, jetzt hängen hier vor allem Glücksspielrentner ab. Aber auch für uns gab es ansprechende Angebote, zum Beispiel einen Pint Bier für 2 Dollar. Nach einer Auffrischung im Motel ging es aber erstmal ganz edel zu Hooters. Neben den hübschen Frauen gibts da auch gute Portionen, aber nochmal hin muss Man(n) da auch nicht. Danach wurde bis zum Abend abwechselnd das Bier- und Glücksspielangebot geprüft, wobei sich das mit dem Bier eher auszuzahlen schien. Am Abend gab es dann noch die Saisoneröffnung der Nfl in einer Sportbar, dessen Ende wir allerdings nicht mehr schafften. Am Ende stand eine minus 11 beim Roulette und eine plus sieben beim Bier, forever young und so, waren aber auch die ersten Biere der Tour und seit meinem Geburtstag.
Am nächsten morgen war ich allerdings nicht auf Grund der paar Biere völlig am Ende, sondern weil sich über Nacht eine Armee Mücken an meinem Körper ausgelassen hatte. Manch Heroinabhängiger hat hübschere Arme. Gefahren werden musste aber trotzdem und zwar zur letzten Station nach New York City. Nunja fast, denn unsere Unterkunft liegt auf der anderen Flussseite in Jersey City, bekanntlich im Staat New Jersey und nicht New York. Das Viertel sah auf den ersten Blick irgendwie unheimlich aus, entwickelte aber immer mehr Charme, auch wenn hier mehr authentische Arbeiter als hippe Typen rumlaufen. Bedauerlicherweise mussten wir noch die zwei anderen Gäste des Appartments vom Jfk abholen. Aus Kostengründen entschieden wir uns für das Auto und gegen die Nerven, die spätestens ab Minute 100 dahin waren. Letztes mal vier Stunden durch New York gebraucht, dieses mal immerhin nur zweieinhalb. Zurück ging es dann immerhin in anderthalb oder so, hab irgendwann nur noch versucht das Auto nicht fluchtartig zu verlassen oder das Lenkrad rauszureissen. Nie mehr bewege ich mich durch diese Stadt ohne Öffis. Immerhin gabs aber geile Skyline Sichtungen bei Nacht, dafür hatte sich der Ärger fast gelohnt, fast.

Samstag, 06.06.2014

Einziges richtiges Highlight: am morgen mit dem Auto zum Haus der Serien-Familie Soprano gedüst. Geile Gegend und die Fahrt war im Prinzip wie das Intro der Serie. Ansonsten noch bei Wal-Mart ein paar Kleinigkeiten besorgt und in einer Mall bei Taco Bell 'ne erstklassige Fressnakose abgeholt. Nach kurzem Besuch des Liberty State Park, mit Top-Blick auf Manhattan und lausigem auf die Freiheitsstatue ging es mit dem Path-Train der recht nah bei uns fährt, zum eigentlichen Tagesauftrag.

RB New York - Sporting Kansas City 2-1, MLS, Rb Arena, 20.000 Zuschauer

Der neue Funktionsbau nähe Newark hat ungefähr so viel Charme wie die Skyline von Duisburg. Sinnlos, dass ich mich auch noch mit der Anstoßzeit vertan hatte und wir viel zu früh da waren. In der Major League ist Red Bull zwar etwas anders zu bewerten als in Deutschland, weil es im Prinzip keine unterschiedlichen Budgets gibt, bleibt aber natürlich das stumpfe Werbeprodukt. Erstaunlicherweise scheint der Verein aber die größte Fanschar, inklusive "Ultras", zu haben, die noch aus den Zeiten der Metro Stars stammen. Gästefans waren sogar auch angereist und die sahen eine muntere Partie. Während ich in der ersten Halbzeit Stürmer Legende schon zur Rente riet, schoss natürlich genau dieser Rb sehenswert und unnachahmlich mit 2-0 in Front. Kansas, um WM Fahrer Suzi, konnte zwar fast im Gegenzug herankommen, das Ruder aber leider nicht mehr rumreissen. Im Marschschritt ging es zur nicht überfüllten Bahn und dann ab nach Jersey City ins Bett.
Am Sonntag war die Reisegruppe früh wach und motiviert, New York City zu erkunden. Am Times Square wurde sich aufgeteilt, da jeder irgendwie andere Pläne hatte. Für mich ging es zum american museum of natural history. Es mag am freien Eintritt für deutsche Blogger gelegen haben, aber ich fands richtig stark. Trex und Blauwal in Lebensgröße, sowie eigentlich jedmöglicher Kram, da Hätte man für jede Abteilung fast einen Tag einplanen können. Wollt ich aber natürlich nicht, daher gings danach via central park und grand central zum Rockefeller Center, um mal die Aussicht zu genießen. Die 29 Dollar sind allerdings schon dezent unangemessen und es gibt nicht mal einen Rabatt für verarmte Studenten wie mich. Was solls, Aussicht war natürlich top, hat sich trotzdem gelohnt. Abendbrot gabs dann dank Anleitung von Sarah in little India. Am Abend ging dann nicht mehr viel ausser Skyline bei Nacht mit den anderen beiden in Jersey gucken und Füße schonen.

Montag, 08.06.14

Zunächst mal den Mietwagen ohne Probleme nach Newark gebracht. Mal abgesehen vom Reifenschaden ist es angesichts der Straßen und Fahrweise der anderen und manchmal vielleicht auch mir sehr erfreulich, den Wagen 18 Tage sicher herumgefahren zu haben. If you can drive it here, you drive it everywhere, wie der Amerikaner sagt. Von Newark ging es dann ab gen World Trade Center. Der 11. September wird wohl immer das bleiben, was ich mit New York verbinde, daher also ein Pflichtbesuch. Das Denkmal ist auch absolut gelungen, muss man mal selber gesehen haben. Für das neu eröffnete Museum fehlte leider das Kleingeld, aber nach New York wird man/ich wohl nochmal kommen. Nach einem Besuch von Wall Street, Little India und ein paar hippen Spots und Vierteln, traf ich mich mit USalex in einem Park. Weil in unserer Bude noch Platz war, konnten wir auch ihn noch einquartieren. Zu Fuß ging es dann nach Williamsburg, die Stadt nochmal aus einer anderen Perspektive betrachten, lohnt richtig! Zurück ging es über die Brooklyn Bridge, kein Geheimtipp, will nicht wissen, was hier im Sommer los ist. Der Abend endete bei Pizza und Budweiser in der Hood in Jersey City.

Der Dienstag brachte endlich mal wieder die frohe Botschaft: Fussball! Zudem in einem megageilen Stadion als Abschluss der US-Tour, was will man mehr. Bis 16 Uhr: hippe Yuppie-Viertel, Cola und Pizza. Dann ging der Spaß los. Der US-Amerikaner an sich fährt nicht so gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln, das war mittlerweile klar. Und weil kein Football war, fuhr auch kein Sonderzug. Für den Shuttle Bus zum Stadion waren wir uns deutlich zu schlau, daher fuhren wir mit 50 Cent Ersparnis mit einem normalen Bus und fanden uns an der gewünschten Haltestelle an einem Highway wieder. Recht unseriös, mussten wir ein paar Ausfahrten und Grünstreifen überqueren, um dann durch einen Zaun auf einen Parkplatz zu gelangen, von dem der Highway sicher zu überqueren war. Im freien Wlan des Stadions gab es die erfreuliche Nachricht, dass Freikarten hinterlegt waren, leider erreichte Ralf die Nachricht nicht früh genug, so konnte aber immerhin Alex sie nutzen.

Brasilien - Ecuador 1-0, Freundschaftsspiel, Met Life Stadium, 35.000 

Etwas glücklick ob des gesparten Geldes (Tageskarten hätte es ab frechen 40 Dollar gegeben) ging es erstmal ein paar free drinks abstauben und die Lage checken, dann aber nochmal raus, denn da war richtig was los. Die Südamerikaner hatten die Parkplätze erobert und feierten doch ein riesiges Grillfest. Ähnlich wie die Leute beim football, nur mehr Feuer, mehr Musik und halblegale Stände, die vor allem Fleisch verkauften. Für 5 Dollar gab es einen Spieß, kein Schnapper, aber besser als 5 für einen lausigen Hotdog.
Im Stadion selbst war nicht so richtig viel los, immerhin der unterste der drei Ränge war gut gefüllt. Da hatten Stars wie Neymar wohl nicht so gezogen, aber der eigentliche Star war ja sowieso das Stadion. Schon ziemlich gut hier ein Fußballspiel zu sehen, sonst findet hier eigentlich eher wie schon geschrieben football statt, letztes Jahr unter anderem der Super Bowl. Ein Dach gibt es auch hier nicht, dafür sind die Seiten durchgehend, was das Stadion noch gigantischer erscheinen lässt.
Von unseren semi-business Seats hatten wir dann auch beste Sicht auf den Rasen. Für ein Freundschaftsspiel ging es schon recht gut zur Sache. Das einzige Tor des Abends fiel nach klasse Neymar Pass für Brasilien.
Nach Anpfiff gab es noch einen warmen Tee, dann wollten wir eigentlich mit einer Linienbusverbindung heimwärts. Der kam und kam nur nicht und letztlich sprangen wir in das letzte Taxi und liessen uns fuer 25 Dollar kutschieren, was soll's.

Zurück im Appartment war die entschridende Frage, noch ein paar Stunden Schlaf zu sammeln oder direkt zum Airport zu brettern und dort abzugammeln. Es hätte alles nichts gebracht, aber ich blieb letztendlich noch drei Stunden da und fuhr dann mit der Bahn los. Lief alles reibungslos und eingechecked bin ich auch. Zeit für ein USA/Kanada Fazit. Ich sag einfach mal, dass sich jede Automeile ausser zum Jfk gelohnt hat. Dazu gab es sechs mal Fußball, zweimal Baseball und einmal football, auch nicht verkehrt. Da ich insgesamt auch mein budget einhalten konnte, bin ich äusserst zufrieden. Hoffen wir mal, dass es Ralf auch gefallen hat und er mich im Oktober in die Wohnung lässt...

Der nächste Bericht dann also aus Panama. Una cerveza grande porfavore!

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