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Freitag, 12. September 2014

Panama

Mittwoch, 10.09.2014

Der Jfk machte erneut keine Werbung für sich. Kein Briefkasten und kein freies Wlan, ausbaufähig. Liebe Großeltern, wenn ihr dies lest, mit einer Postkarte wird es noch dauern, die Amerikaner sind schuld.
Der Flieger war aber pünktlich. Mit der panamesischen "Copa-Airline" ging es gen Süden, auch deren Service allerdings ausbaufähig. In den schäbigen Sitzen gab es weder viel Beinfreiheit, noch einen Privatfernseher, dafür aber Drinks und Essen ok. Trotzdem frag ich mich, Wie solche Airlines in die Star Alliance kommen. Oder bin ich von Emirates verwöhnt? Naja einen Versuch haben sie ja noch.
Um 14 Uhr war pünktliche Ankunft in Panama, allerdings hatte ich Kira versprochen am Flughafen zu warten und dieses Ereignis war leider noch 5 Stunden entfernt. Schön, dass es am Flughafen wenigstens nur eine überteuerte Kantine gab, aber Immerhin konnt ich so schon mal recherchieren wie es günstig in die Stadt ging. Kurz vor Madame erschien zu meiner Freude sogar noch der mexikanische Nationaltrainer Miguel Herrera, der mich nicht nur um ein Foto bat, sondern auch zum Titel gratulierte. Danke auch nochmal an dieser Stelle.
Die Recherche hatte ergeben, dass 30 Dollar Taxikosten mit 50 cent Buskosten konkurrierten, die Entscheidung fiel entsprechend leicht. In einer dunklen Ecke abseits des Flughafens fuhr eben jener. Da wir kein Ticket zum elektronischen Bezahlen hatten, drückten wir einem Einsteigendem Kohle in die Hand, der fuer uns den Fahrschein löste. Zwischendurch mit etwas Hilfe in die Metro gewechselt und schwups waren wir am Mystico Hostal Spa. Für die ersten zwei Nächte hatten wir eine halbwegs seriöse Unterkunft buchen wollen und das war gelungen. 55 Dollar kostete das Doppelzimmer, Jaccuzzi-Nutzung inklusive. Da fielen die Augen doch entspannt zu.
Erstes Ausflugsziel am nächsten Tag war der Panama Kanal. Dorthin kommt man mit verschiedenen Bussen direkt vom Busbahnhof. Durch Panama City cruisen allgemein zwei verschiedene Sorten. Einmal die "normalen" und einmal bunt beflaggte in der Form amerikanischer Schulbusse. Variante zwei brachte uns dann in die Nähe der Miraflores Schleusen. Freche 10 Dollar musste der dumme Touri fuer den Eintritt zahlen, um sich zwischen 1000 Schulkindern durchzuquetschen. Dafür Gibt es einen guten Ausblick auf Kanal und Schleusen, einen 3d Film und ein Museum. Nunja, ich wollt ihn halt sehen, hilft ja nichts, nerviger war da schon das einsetzende Gewitter. Nächster Halt war Panamas Altstadt. Um zu dieser zu gelangen, muss eine halbwegs seriöse Einkaufsstrasse, in der vor allem Schrott angeboten wird, durchquert werden. Im Regen vefloss der Spaß so dahin, letztlich konnte aber ein Hostel fuer die folgenden Nächte klar gemacht werden und zu essen gab es auch noch was.
Eine Nacht hatten wir aber noch im Spa. Ich wollte fast nicht weg, aber in Geld schwimmt man auf Reisen ja leider auch nicht. Buenos noche.

Freitag, 12.09.2014

Neuer Tag, neues Glück. Zunächst wurde das Hostel gewechselt. Weil wir es fuer eine gute Abkuerzung hielten, bogen wir an der Einkaufsstrasse mal ab und fanden uns in einer wirklich dubiosen Seitenstrasse wieder. Von mehreren Einheimischen gewarnt, dass es hier gefaehrlich ist, waren wir irgendwann fast im Laufschritt angelangt, erreichten die Unterkunft aber sicher.
Eigentlich wollten wir in einen Park, zogen aber doch die Art der Einheimischen vor und gammelten einfach nur ab, da auch noch etwas Recherche fuer die kommenden Stops anstand. Dann stand aber wenigstens noch etwas sinnvolles an: Fussball!
Über drei Stunden vor Spielbeginn machten wir uns los und fanden ingeplant auch direkt den richtigen Bus. Ich sah uns schon 2 h vor Spielbeginn am Stadion, hatte aber auch mit weniger Verkehrsaufkommen gerechnet. Am Ende war es noch eine Stunde und am Stadion war Absolut nichts davon zu sehen, dass hier heute ein Fußballspiel stattfindet. Irgendwo fand sich aber ein Sicherheitsmann, der uns den Weg wies. Nach etwas Herumgeirre sahen wir endlich das einzig geöffnete Tor und durften nach etwas Warten auch gratis eintreten. So viel Abenteuer gibts nur beim Sport, fand auch Kira, und wir liessen uns direkt für Bier begeistern.

Tauro FC - CAI La Chorrera 1-0, Primera Division Panama, Estadio Rommel Fernandez, 60

Neben uns waren sonst nicht viele ins Estadio Rommel Fernandez gekommen. Am Ende waren es vielleicht 60 im weiten Rund, das Platz fuer 32.000 bietet. Ein paar wenige unterstützten die Heimmanschaft wortwörtlich mit Pauken und Trompeten, eigentlich eine ganz nette Atmosphäre. Nur manchmal waren die Cerveza Verkäufer lauter. Spiel war ebenfalls ganz ok, ein Tor durfte auch bejubelt werden, was will man mehr. Mit Anpfiff ging es zurück in die Stadt, diesmal mit einem der bunten Busse. Auf der Einkaufsavenida war nicht mehr viel los, Sodass wir dann doch in ein Taxi sprangen und uns fuer 3 Dollar nach hause kutschieren liessen. Zu mindest ich fiel müde ins Bett, aber ich bin ja auch schon alt.

Neuer Tag, neues Glück. Bereits am Vortag hatten wir Bekanntschaft mit dem halben Hostel gemacht. Weitesgehend stinknormales Reisevolk, trifft man fast überall auf der Welt, krasse Stories haben die wenigsten, manche sind sogar noch langweiliger. Lirum larum, zwei davon (natürlich Deutsche, Reiseweltmeister)  wollten uns in einen stadtnahen Park begleiten. Für 5 Dollar gab es ein Taxi vom Busbahnhof. Zu viel wie sich herausstellte, denn der Weg war natürlich laufbar. Eintritt kostete der Spaß dann auch noch, stolze 4 Dollar, um ein paar Wege laufen zu dürfen, aber es wurden Faultiere versprochen, wir zahlten also. Das Wegenetz war mit 2 1/2 h angeschlagen, wir brauchten eine und sahen ausser Schildkröten nur viel Regenwald. Mittlerweile hatte sich auch mal die Sonne die Ehre erwiesen, was vornehmlich zu noch höherem Schweissverlust führte. Zurück ging es dann per pedes. Nach einer Mittagspause zur Regeneration plus Wasser nachladen war mal wieder Fussball angesagt. Zu mindest laut diversen Seiten. Zwar lief am Stadion auch Musik, nur halt kein Spiel. Einzige Aufklärung gab es über den Twitterkanal des Vereins, Spiel morgen, ein Stadion weniger. So konnte ich immerhin noch Kira gen Karibik verabschieden. Auf die Party mit den Backpackern verzichtete ich dankend. Vorm Hostel auf dem Basketballplatz gab es noch einen Geburtstag einer 15 jährigen zu bestaunen. Scheint Hier ein großes Event zu sein, mit Kleid und zeremoniellem Einmarsch. Als das zu langweilig wurde, schaltete ich mit dem Handy 'ne Folge Alf ein und pennte ein.


Sonntag, 14.09.2014

So richtig viele Aktivitäten hatte Panama City nicht mehr zu bieten. Also beliess ich es am Vormittag bei einem kleinen Stadtbummel und checkte nochmal aus, wie es morgen am besten zum Aeropuerto gehen würde. Im Laufe des Tages änderte sich auch das Wetter zum positiven, also von Hitze mit Regen zu Hitze mit Sonne. Die Tropen sind nicht wirklich meine Klimazone. So konnte ich aber im Schatten der Dachterrasse lesend mit Blick auf den Pazifik und ein paar Dampfer herzhaft die Seele baumeln lassen. Am Nachmittag ging es zum zweiten mal zum Maracana. Neben Simon, war heute auch Martin Teilnehmer. Um das naheliegende Ghetto zu umgehen, überquerten wir eine Schnellstraße zu einer ziemlich nett angelegten Promenade, die direkt zum estadio führt. Schon irre wie nahe hier Wohlstand und Armut liegen. Allgemein ist Panama aber stark im Wandel. Seitdem der Kanal wieder in staatlicher Hand liegt wächst und gedeiht das kleine Land. Die Lebensader spült reichlich Kohlen in die Kassen und wird das noch mehr, wenn der Ausbau fertig ist. Die Innenstadt könnte von oben auch Miami sein, die Wolkenkratzer spriessen nur so aus dem Boden. Zudem scheint ein Bedürfnis nach Sicherheit zu wachsen, überall stehen Polizisten und Militärs, was das ganze natürlich auch für Touristen sicherer macht, sodass man eigentlich sicher ist, solange man nicht mit Geldscheinen rumwedelt oder sich in die falschen Strassen verirrt. Und da wir das nicht taten, kamen wir problemlos zum Stadion. 6 Dollar waren zu zahlen, ich durfte so eintreten. 


CD Plaza Amador - FC Cheppo 2-1, Primera Division Panama, estadio maracana, 250 Zuschauer 

Beim Reingehen gab es direkt ein lautes "heeeey amigo" zu hören. Der Bierverkäufer von Freitag war auch wieder da und fiel mir fast in die Arme. Immer ein gutes Zeichen, wenn sich Bierverkäufer freuen einen zu sehen. Erstmal mussten wir uns aber mal umsehen. Das erst im April 2014 machte einen soliden Eindruck. 5500 gehen rein, so viele kommen im Ligaalltag aber wohl nicht mal zum Heimderby, denn das Stadion wird sich von zwei Vereinen geteilt. Die Ränge sind recht nah am Spielfeld, heben sich dort aber 2-4 Meter empor, lustige Konstruktion. Nur bei den Treppen war irgendwas fehl geplant, auf denen kann man ruhig Bergsteigerschuhe tragen. Das Spiel wurde dann recht witzig. Noch vor Anpfiff kloppten sich beinahe zwei Teamkollegen, während des Spiels ging es dann recht ruppig zur Sache. Nach dem 1-0 fuer die Heimmannschaft folgte der absurdeste Elfmeter, den ich soweit in einer Profiliga gesehen habe. Hoher Ball in den Strafraum, ein Stürmer in der Nähe, dem klar sein muss, dass der Tormann zwei Meter außerhalb des 5Meterraums rauskommen wird, tut er dann zwar mit Knie voraus, schnappt sich den Ball, Stürmer fällt, Elfmeter, unglaublich. Den zweiten Elfmeter gab es dann für die Heimmannschaft, auch der sehenswert. Langer Ball, springt über den Torwart, zwei Spieler rangeln um den Ball, Elfmeter, wohl eher ausgleichende Gerechtigkeit. Am Ende blieb es dann so, die 20 Auswärtsfans zogen ab, wir auch. Mit zwei anderen Neuankömmlingen ging ich nochmal was essen, ich konnte Panama einfach nicht verlassen, ohne nochmal in einer der ranzigen Buden zu speisen. Für 3,25 gab es eine gigantische Portion Reis mit zwei Stücken Huhn, da macht man wenig mit falsch. Mein Plan früh zu pennen scheiterte daran, dass sich ein paar Einheimische überlegten um kurz vor Mitternacht ein Fussballturnier unter meinem Balkon zu veranstalten, irgendwann war aber auch bei denen Ruhe. Buenos noche.

Am nächsten morgen schmiss ich mir nur noch ein kleines Frühstück ein, dann ging es ab zum Airport. Zur Sicherheit wollte ich den 1 Dollar teureren Bus über die Autobahn nehmen. Weil das Geld auf meiner Buskarte nicht Mehr reichte, bekam ein Einheimischer Bargeld in die Hans. Zum Glück hatte ich reichlich Zeit im Gepäck, denn der Bus liess eine lockere Stunde auf sich warten. Am Ende war ich aber pünktlich da. 

Jetzt gehts also nach Buenos Aires. Nach den Vielen Wegbegleitungen bin ich jetzt wieder solo unterwegs. Panama war schon Interessant zu sehen. Gerne wäre ich wohl noch zur Karibikküste, Vielleicht bietet sich ja nochmal die Gelegenheit, dann aber bitte nicht in der Regenzeit. 




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