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Dienstag, 14. Februar 2012

Wüste durchquert!

Guten Morgen, Hannover. Guten Morgen, Europapokal. Nachdem der letzte Post auf Grund einer stark akuten Hungerattacke recht kurz aber dafür informativ ausfiel, gibt es jetzt etwas über die vergangenen Tage.
Mit etwas Wehmut hatte ich Sonntag Allans Wohnung verlassen. Dieser liess es sich nicht nehmen, mir zahlreiche Sandwiches zu schmieren und mich zum Fernbahnhof zu bringen, um dort so lange auszuharren bis er sich war, dass ich einen vernünftigen Sitzplatz habe. Das hatte ich tatsächlich. Als einer der wenigen Gäste der niedersten Klasse hatte ich den Luxus, zwei Sitze für mich zu haben. Machte zwar auch keinen Gemütlichkeitsunterschied, aber immerhin konnte ich so meine Sachen genüsslich verteilen.
Auf der 40 stündigen Fahrt gibt es genau eine Möglichkeit, den Zug in eine halbwegs an die Restwelt angeschlossene Stadt zu verlassen, bzw. ihn von dort zu entern. Dieser ist in Kalgoorlie und ist auch schon nach einem Viertel der Fahrt erreicht. Sinnloserweise blieben wir dort ganze 3 Stunden stehen, damit die Interessierten eine Stadtrundfahrt machen konnten. Was man in einer 80.000 Menschen Stadt im dunkeln sehen will, erklärte sich mir jedoch nicht. Als ich durch die Stadt schlappte, konnte ich nichts erkennen, was diese "Stadt" (immerhin soll irgendwo eine Universität sein) interessanter als Rethen machen sollte.
In der anschliessenden Nacht stellten sich die verstellbaren Sitze als durchaus gemütlich heraus und am morgen erwachte ich halb erholt in der totalen Einöde auf. Ab jetzt ging es schlanke 470 km geradeaus. Die Landschaft änderte sich dabei genau so wenig, bot aber trotzdem einen sehr schönen Anblick. Neben aus dem Fenster gucken beschäftigte ich mich mit meiner Reiselektüre, Gesprächen unter Zugreisenden und sonstigen Kleinigkeiten. Nachdem abends der zweite wunderschöne Sonnenuntergang bestaunt wurde, ging es wieder in die Koje, die ich schon am Tag nur selten verlassen hatte.
Immerhin gab es auch eine Dusche an Board und deshalb erreichten die Reisenden das Ziel der meisten, Adelaide, durchaus gepflegt.
Dort schlappte ich mit Laura zu ihrem Hostel und sie anschliessend mit mir zur Bahnstation, um dort meine Sachen einzuschliessen. Eigentlich wollte ich auch hier in Adelaide couchsurfen, da aber die erste Info von Kangaroo Island war, den Bus um 6 zu nehmen und im Backpackerreiseladen Freisuff ausgerufen wurde, nahm ich doch ein Hostel. Da der erwartete Anruf von Kangaroo Island aber auf sich warten liess, verfinsterte sich meine Laune doch etwas. Am Abend kam er dann doch und ich wurde vertröstet. Nach einigen Bieren hatte ich so überhaupt keine Lust mehr auf die kalte Insel.
Also heute morgen ausgecheckt, durch die Stadt geschlappt, das Internet geprüft und entschieden, nicht dorthin zu fahren, sondern lieber für günstiges Geld nach Sydney zu fahren, um irgendwo an der Ostküste ein neues Glück zu finden.
Es folgen Eindrücke aus dem Zugfenster und in der Stadt aufgenommen. 





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