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Mittwoch, 29. Februar 2012

Reiselust und Reisefrust

Einen Monat ging so gut wie alles glatt. Es hätte kaum schöner kommen können. Byron Bay ist ein wunderschönes Suferstädtchen. Herrliche Sonnenuntergänge, das Hostel bietet kostenlos Bodyboards, Surfboards und Fahrräder.
Schade, dass mir zahlreiche Unglücke reichlichst aufs Gemüt schlagen.
In Byron Bay angekommen festgestellt, dass die Kreditkarte mir kein Geld mehr ausspuckt. Schnell gechecked, ob jemand die Karte ausgespäht hat. Nicht der Fall. Immerhin zahlen ging, also zu mindest nicht obdachlos. Frühstücken ging nicht, Toast hatte über Nacht angefangen zu schimmeln und zudem hatte ich unterwegs mal wieder Sonnencreme und Flipflops verloren. Perfekter Start, aber noch nicht die Spitze. Heute entsetzt festgestellt, dass meine liebgwonnene Digitalkamera gestohlen worden ist. Unfassbar!!!!!! Geld hab ich auch immer noch nicht, aber immerhin kenne ich mittlerweile den Grund. Ich sollte mir also mal einen Job suchen, um den materiellen Schaden des Kameraverlusts abzuwenden. Es ist zum kotzen. Immerhin habe ich ein Busticket für die nächsten 2000 km, ich sitze also nicht fest.
Laune ist aber definitiv im Keller. Da hilft auch der schicke Sandstrand und der Trost der Zimmergenossinnen nicht. Es wird Zeit von hier zu verschwinden. Aber vorher guck ich noch, ob die Kamera nicht jemand im Second Hand Shop verscherbelt hat und auf dem Weg dorthin versuch ich möglichst niemanden umzubringen.

Und wie zur Hölle schiess ich jetzt Fotos von dem schönen Sonnenuntergang. Arrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrghhh.

Samstag, 25. Februar 2012

Quartierwechsel

Hare Krishna, liebe Leser. Die letzten Tage verbrachte ich abseits vom staedtischen Trubel der Metropole und residierte im schoenen Manly, einem Badevorort Sydneys, den man mit einer halbstuendigen Faehrfahrt (7 Dollar) erreicht.
Nicht, dass man dort zwingend Tage verbringen muss, aber ich fand dort Unterschlupf bei Misha, die meine Couchsurfanfrage bereits nach wenigen Mintuen angenommen hatte. Sie verbringt gerade die letzten Tage in der Wohnung ihrer verstorbenen Grossmutter, bevor am 15.03. dann die neuen Besitzer auf der Matte stehen. Gemeinsam mit ihrem Freund Sam fuehrt sie dort ein spirituell angehauchtes Leben. Das bedeutet: indische Kueche, viel Meditation und so weiter. Insgesamt drei Naechte durfte ich bleiben und den fantastischen Ausblick auf den Pazifik geniessen.
Am zweiten Abend nahm man den Gast sogar zu einer meditativen Tanzschule mit, die ein buddhaaehnlicher Typ in Latzhose mit MOD!-Aufnaeher leitete. Man wurde nicht meude zu betonen, dass ich einfach aufhoeren kann, wenn es mir zu strange wird. Ich war durchaus gespannt und erwartete fast, dass am Ende keiner mehr seine Sachen an hat und das ganze zu einer riesigen Orgie wird. War aber nicht so und ich um erheiternde Eindruecke reicher. Ich hoerte nur nicht immer ganz so gespannt zu und auf einmal schaute mich der ganze Raum an und ich wusste nicht ganz genau warum der Latzhosenmensch vor grinsend vor mir steht. Als er weiterging wurde klar, dass jeder einmal mit vor hin und herwackeln dran war und der Rest immitierte. Man verzeihte dem jungen Deutschen aber und beschenkte mich mit Laecheln.
Den Rest der Tage verbrachte ich mit Schnorcheln (Misha erblickte an gleicher Stelle uebrigens einen Hai und das nur wenige Stunden zuvor), Bushwalking (also Trampelpfade entlanggehen und Aussichten geniessen) und am Strand rumhaengen.

Heute Abend geht es mit einem Nachtbus nach Byron Bay, oesttlichster Punkt der australischen Ostkueste und Surferparadies, und von dort nach Noosa, wo ich fuer 9 Tage auf einer Art Farm hausen werde, um dem Besitzer fuer Kost und Logi behilflich sein.

Cheers!

Mittwoch, 22. Februar 2012

Blue Mountains

Nach einer heiteren Nacht im Vergnüguns-Backpackerviertel Sydneys zog es mich in die auf der World Heritage gelisteten Blue Mountains. Zu meinem Vergnügen fuhr dorthin ein Zug, der Return schlanke 11 Dollar kostete, ich also keinen teuren Ausflug für 60 bis 90 Dollar buchen musste. Der Zug macht sich einmal die Stunde auf die 2 stündige Fahrt, klassisch verplant konnte ich dem anvisierten nur noch hinterher winken. Immerhin war ich für den nächsten pünktlich und wurde nicht enttäuscht. Selbst die Fahrt bot schon reichlich Ausblicke auf Sydneys Vororte und selbstverständlich die Blue Mountains.
In Katoomba, dem Hauptausgangspunkt für Blue Mountains Ausflüge und ich meine auch die "Hauptstadt" dieser Region" ging ich direkt zum Echo Point, von wo aus es einen wunderschönen Ausblick auf die Blue Mountains inklusive deren Wahrzeichen die "three Sisters" gibt. Nachdem ich mich erfolgreich durch mehrere Gruppen Fotos knipsender Asiaten und Europäer gekämpft hatte und vermutlich bald in vielen Fotoalben irgendwo am linken oder rechten Bildrand zu sehen sein werde, startete ich eine kurze Wanderung auf dem Prince irgendwas Cliff Walk. Dieser Wanderweg zieht sich von sonstwo über den Echo Point bis zum nächsten Ort, vorbei an vielen Lookouts, Wasserfällen und tausenden Eucalyptus Bäumen bis hin, ja ehrlich, ich hab keine ahnung wie weit der noch geht, ich ging nur bis zum Nachbarort. Die freundliche Dame in der Touristeninformation nannte mir eine Zeit von grob einer Stunde. Keine ahnung wann sie den Weg das letzte mal gegangen ist. Ich brauchte jedenfalls grob 3 Stunden. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall. Am Anfang machte ich mich auch noch schön lustig über die zahlreichen Stadt-Mountaineerer, die mit fetten Bergsteigerschuhen ausgestattet den festen Weg beschritten. Nach den ersten zwei, drei Kurven war mir aber klar, dass meine Schuhe heute nicht sauber bleiben würden. Zurück wollte ich aber auch nicht mehr, also watschte ich durch Schlamm, über Stock, Stein, etliche Treppenstufen immer weiter der Klippe entlang. Neben den etlichen Ausblicken flogen auch etliche Vögel, die ich bisher nur aus dem Zoo kannte über meinen Kopf hinweg.
In Leura, dem bereits genannten nächsten Ort mit Zuganbindung, trennte ich mich von meiner Reisegruppe, bestehend aus zwei deutschen Fräuleins und mir, und erreichte diesmal den Zug auf die Sekunde genau. Timing ist alles. Ich kann es nicht genau sagen, aber ich hoffe die Fotos zeigen ein wenig, dass in den Blue Mountains tatsächlich eine Art blauer Dunst zu existieren scheint. Achja, kurze Randinfo: Sydneysider kommen hierher, um frische Luft zu schnappen. Zurecht! Die Luft war wirklich gut.




Sonntag, 19. Februar 2012

Roadtrip

Nach fast exakt 2000 Kilometern habe ich gestern Sydney erreicht. Es war durchaus anstrengend aber auch recht unterhaltsam. Hier der aufgespaltene Bericht:

Tag 1: Damit wir nicht beide mit Sack und Pack den Weg zur Autovermietung absoliveren mussten, schickte mich Laura alleine los den Van zu holen.
Nachdem mir vertrauensvoll die Schlüssel überreicht wurden, kutschierte ich das riesige Schiff bei meiner Linksverkehr-Premiere routiniert ín die falsche Richtung. Kann ja keiner ahnen, dass es in Adelaide zweimal die gleiche Strasse gibt. Nach Navi-Umstellung schaffte ich es aber dennoch zurück zum Hostel, lud die etwas besorgte Laura und unser Gepäck ein.
Jetzt ging es richtig los. Die erste Etappe sollte uns mindestens bis zum Anfang der Great Ocean Road bringen. Was nach 9 Fahrtstunden und der Festellung, dass die Schüssel die reinste Spritschleuder ist, auch gelang. Die Strecke führte uns durch einen wunderschönen Nationalpark durch zahlreiche Dörfer und vorbei an einem Riesen-Hummer(!!!). Das war tatsächlich ein besonderes Erlebnis. Hatten wir beide doch von eben jenem Hummer in einer Australie-Lektüre des englischen Humoristen Bill Bryson gelesen. Fasziniert wurden erstmal zahlreiche Fotos geschossen.
Unser Nachtlager war idyllisch an einem Strand gelegen, an dem wir zwar auf Grund des doch recht kalten Abends nicht badeten, aber immerhin einen netten Sonnenuntergang sahen. Da der Van auch, überaus luxuriös, eine Küche hatte, konnten wir uns noch genüsslich Nudeln mit Tomatensosse reinstopfen, ehe wir unter dem Dach des Vans in den Schlaf fielen.



 
Tag2: Heute ging es auf die großartige "Great Ocean Road". Das Aufstehen fiel zu mindest mir leicht. Wie schön eine einzelne Sms mit den Zahlen 2 und 1 sein kann! 
Zahlreiche Kurven und imposante Ausblicke auf die Küste machen den Abschnitt besonders. Und so steuerte ich den Van Stunde um Stunde bis nach Apollo Bay. Hier verliess mich Laura. Nicht wegen meines Fahrstils oder anderen Unstimmigkeiten. Sie hatte sich dieses kleine Dörflein lediglich als Langzeit-Residenz ausgeguckt. Also ging es für mich allein weiter. Entlang zahlreicher schöner Buchten und der scheinbar endlosen Küste bis zum Ende der GOR. Von hier ging es über Melbourne, das ich unglücklicherweise zum besten Feierabendverkehr erreichte, bis zum 90 Miles (der ist wirklich so lang) Beach. Dort fand ich einen kostenfreien Campingplatz. Dessen Sanitäreinrichtungen waren zwar nicht so luxuriös wie die am Vortag, aber umsonst ist umsonst. Leider stellte ich dort auch fest, dass von hier keine Strasse weiter die Küste hochführt, ich also 50 Kilometer wieder zurückmusste. Ärgerlich, aber macht bei 2000 km auch keinen Unterschied mehr. Ich zauberte mir noch schnell etwas Curryreis und fiel dann komatös ins Bett. Die 10 Stunden Fahrt hatten es in sich gehabt.



Tag 3: Die Strecke an diesem Tag führte mich vom Ninety Miles Beach über Lakes Entrance nach Canberra und noch ein Stück weiter.
Endlose Highway Kilometer, einmal vergessen zu tanken und beinahe im Niemandsland gestrandet, in Canberra vergessen Fotos zu machen, von der australischen Hauptsadt gibt es also keine, viel mehr gibt es nicht zu sagen.
Ich war nur noch knapp 200 km von Sydney entfernt und hatte also den Sonntag massig Zeit. An Ausschlafen war aber nicht ganz so zu denken. Ich schlief an einem Rastplatz am Highway. War ganz in Ordnung und ein wenig Sonnenuntergang gab es auch da. Zu Tag 4: Van in Sydney abgegeben und ins Hostel eingechecked, um anschliessend noch ein wenig mit Martin (für die Unwissenden: ebenfalls Australienreisender und Hannoveraner) am Tresen gehockt.

Dienstag, 14. Februar 2012

Wüste durchquert!

Guten Morgen, Hannover. Guten Morgen, Europapokal. Nachdem der letzte Post auf Grund einer stark akuten Hungerattacke recht kurz aber dafür informativ ausfiel, gibt es jetzt etwas über die vergangenen Tage.
Mit etwas Wehmut hatte ich Sonntag Allans Wohnung verlassen. Dieser liess es sich nicht nehmen, mir zahlreiche Sandwiches zu schmieren und mich zum Fernbahnhof zu bringen, um dort so lange auszuharren bis er sich war, dass ich einen vernünftigen Sitzplatz habe. Das hatte ich tatsächlich. Als einer der wenigen Gäste der niedersten Klasse hatte ich den Luxus, zwei Sitze für mich zu haben. Machte zwar auch keinen Gemütlichkeitsunterschied, aber immerhin konnte ich so meine Sachen genüsslich verteilen.
Auf der 40 stündigen Fahrt gibt es genau eine Möglichkeit, den Zug in eine halbwegs an die Restwelt angeschlossene Stadt zu verlassen, bzw. ihn von dort zu entern. Dieser ist in Kalgoorlie und ist auch schon nach einem Viertel der Fahrt erreicht. Sinnloserweise blieben wir dort ganze 3 Stunden stehen, damit die Interessierten eine Stadtrundfahrt machen konnten. Was man in einer 80.000 Menschen Stadt im dunkeln sehen will, erklärte sich mir jedoch nicht. Als ich durch die Stadt schlappte, konnte ich nichts erkennen, was diese "Stadt" (immerhin soll irgendwo eine Universität sein) interessanter als Rethen machen sollte.
In der anschliessenden Nacht stellten sich die verstellbaren Sitze als durchaus gemütlich heraus und am morgen erwachte ich halb erholt in der totalen Einöde auf. Ab jetzt ging es schlanke 470 km geradeaus. Die Landschaft änderte sich dabei genau so wenig, bot aber trotzdem einen sehr schönen Anblick. Neben aus dem Fenster gucken beschäftigte ich mich mit meiner Reiselektüre, Gesprächen unter Zugreisenden und sonstigen Kleinigkeiten. Nachdem abends der zweite wunderschöne Sonnenuntergang bestaunt wurde, ging es wieder in die Koje, die ich schon am Tag nur selten verlassen hatte.
Immerhin gab es auch eine Dusche an Board und deshalb erreichten die Reisenden das Ziel der meisten, Adelaide, durchaus gepflegt.
Dort schlappte ich mit Laura zu ihrem Hostel und sie anschliessend mit mir zur Bahnstation, um dort meine Sachen einzuschliessen. Eigentlich wollte ich auch hier in Adelaide couchsurfen, da aber die erste Info von Kangaroo Island war, den Bus um 6 zu nehmen und im Backpackerreiseladen Freisuff ausgerufen wurde, nahm ich doch ein Hostel. Da der erwartete Anruf von Kangaroo Island aber auf sich warten liess, verfinsterte sich meine Laune doch etwas. Am Abend kam er dann doch und ich wurde vertröstet. Nach einigen Bieren hatte ich so überhaupt keine Lust mehr auf die kalte Insel.
Also heute morgen ausgecheckt, durch die Stadt geschlappt, das Internet geprüft und entschieden, nicht dorthin zu fahren, sondern lieber für günstiges Geld nach Sydney zu fahren, um irgendwo an der Ostküste ein neues Glück zu finden.
Es folgen Eindrücke aus dem Zugfenster und in der Stadt aufgenommen. 





Planaenderung

Plan ueber den Haufen geworfen. Diverse Umstaende, unter anderem schlechte Referenzen anderer Backpacker und der, dass sich die beiden aussiemaessig nicht melden, veranlassten mich dazu umzudisponieren. Kangaroo Island mit seinem schlechten Wetter wird ausgelassen. Ebenso ein zweiter Besuch in Melbourne. Morgen fahr ich mit gemietetem Wagen und Laura, meiner schweizer Zugbekannschaft, nach Sydney. Nicht an einem Tag. 4 Tage haben wir Zeit. Geschlafen wird im Wagen, gegessen hoffentlich auch.
Sonntag gruesse ich dann aus Sydney. Bis dahin: HSV! EUROPAPOKAL!

Samstag, 11. Februar 2012

Zug,Wüste,Schiff,Känguruhs

Nach 4 coolen Tagen ist es soweit. Ich lasse Perth und Allans Wohnung hinter mir und mache mich auf in Richtung Adelaide (South Australia). In knapp 4 Stunden sitze ich in einem Zug, der mich in gut 40 Stunden quer durch die Wüste dorthin befördert. Gebucht wurde die extravagante Red Seater class. Mir steht also ein Sitz für mich allein zur Verfügung, wenn das kein Luxus ist.
Der "Indian Pacific" ist ein legendärer Zug mit hoffentlich viel Charme. Nach Ankunft in Adelaide fährt er, allerdings ohne mich, noch weiter nach Sydney und misst damit die zweitlängste Zugstrecke der Welt.
Auf meiner irgendwas mit 2600 km langen Fahrt geht es zwischendurch auch schlanke 300 bis 400 km geradeaus. Keine Kurve und die nächsten Städte sind jeweils tausende Kilometer entfernt. Na das kann was werden.
In Adelaide geht es dann für eine Nacht auf die nächste Couch. Da Adelaide allerdings nicht so die Stadt schlechthin ist, mache ich mich lieber gleich am nächsten Tag auf nach Kangaroo Island. Dort erwarten mich Paul und Katja, die dort eine Wilditiereaufzuchtsstation, sowie eine Art Hotel betreiben. Ich helfe den beiden dabei und bekomme dafür Kost und Logie frei. Die Behausung, die ich mir mit anderen Freiwilligen teile, steht direkt am Strand. Ich kann nur hoffen, dass es ansatzweise so cool wird, wie ich mir es vorstelle.

Allerdings weiss ich mal wieder nicht, wie das mit dem Internet sein wird. Falls ihr also länger nichts hört, müssen mich nicht zwangsweise Baby-Känguruhs gefressen haben.

Fussballersatzerlebnisse

Während der Mob in Mainz die winterliche Sonne geniesst, verfasse ich im Licht erleuchteten Perth einen Post heutiger Geschehnisse.
Eigentlich hatte ich geplant das Indie Rock und Pop Laneway Festival zu besuchen. Aber ein netter Wetterwechsel zu erträglichen 29° veranlassten die Couchsurfing-WG, mittlerweile durch einen Holländer ergänzt, sich in das nördliche Hinterland Perths aufzumachen.
Nach knapp 2 stündiger Fahrt auf dem Indian Ocian Drive, Spritkosten wurden natürlich brüderlich  geteilt, erreichte man Lancelin. Ein kleines Fischernest, das von Touristen und Einheimischen angesteuert wird, weil sich hier schicke weisse Dünen erheben, die dann per Quad, Motorbike oder in unserem Fall Sandboard überquert, bzw. hinabgeglitten werden.
Nach 2 stündigem Ritt ging es dann weiter Richtung Nanbung National Park, in dem sich die vor allem in Asien recht bekannten Pinnecals befinden. Drei Theorien gibt es zu der Entstehung. Keine ist bestätigt, keine ausgeschlossen. Ich tippe auf tote Dinosaurier.
Weiter ging es dann noch nach Cervantes. Dort gibt es einen See, in dem sich irgendwelche Urzeit Stalagniten Dingens Zeug befinden. Naja gut, wenn man schon mal da ist, ne.
Zu meinem Vergnügen ging es dann noch an einen zauberhaften Strand am indischen Ozean. Ich habe es also doch noch geschafft, diesen zu beschwimmen. Auf die paar Tausend Kilometer nach Madagascar hatte ich aber keine Lust und so ging es dann heimwärts. Übrigens habe ich es auf der Hinfahrt auch endlich geschafft, ein wildes Känguruh zu erblicken. Es lag tot auf der Strasse rum. Immerhin der Emu, der erst im zehnten Anlauf, durch den Zaun (zwei Drähte) kam, war lebendig.
Das absolute Highlight folgte dann aber sozusagen vor der Haustür. Auf Heirisson Island, einer Insel im Swan River zu Füssen der Skyline, leben tatsächlich Känguruhs. Sozusagen wild, denn der Zaun besteht nur, damit sie nicht auf die Fahrbahn hüpfen. Diesen statteten wir dann noch einen Streichelbesuch ab. Da wir die einzigen waren, konnten die Absaugtiere auch in Ruhe betrachtet und betätschelt werden.


Habt Spaß mit den Fotos, ich gebe ab nach Mainz. Samu, du bist dran.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Perth

Mittlerweile bin ich in Perth angekommen. Nachdem die Nacht am Melbourner Flughafen mit zwei netten german girls verbracht wurde, verging die 4 stündige Reise nach Perth wie im - ha! - Fluge. Wer hätte das gedacht. Und das, obwohl der Billigflieger Tiger Airways noch weniger Beinfreiheit als Ryanair zur Verfügung stellte.
Wie zuvor schon geschrieben, couchsurfe ich hier in Perth. Die Premiere startete allerdings nicht ganz so glatt. Allan wartete auf meinen Anruf, um mich vom Flughafen abzuholen. Doof, dass ich gar keine Nummer von ihm hatte und wie besprochen davon ausging, dass er einfach zur Ankunftszeit am Flughafen sein wird. Zum Glück sass er gerade am PC und nach einer Email und zwei Telefonaten, war es vollbracht.
Allan wohnt in einer Wohnung westlich des Swan Rivers. Mit einmaliger Aussicht auf die Skyline der Stadt und Wohnpark eigenem Pool. Mit mir wohnen hier aktuell zwei weitere Wesen. Ein Franzose und ein Belgier, der allerdings morgen abhaut. Auf dem Boden muss ich doch nicht schlafen. Andere Couchsurfer haben abgesagt und so habe ich ein eigenes Bett, das auf dem Balkon steht. Bei der Hitze ist das aber gar kein Problem. Neben dem Luxus, Wifi zu haben, geniess ich ebenso Allans australische Küche. Er kocht täglich für uns, die Kosten werden geteilt. Ein Zehner pro Tag soll es sein. Dafür gibts sonst gerade mal ein McMenü.
Allan ist ausserdem ein guter Guide mit reichlich Zeit, er ist nämlich arbeitslos und kurz vor der Rente. Heute wurden der französische Merlin(?) und ich durch die Stadt kutschiert. Zu sehen gab es den wunderschönen Kings Park, Fremantle (die zugehörige Hafenstadt zu Perth) und etliche Strände. 
Wird bestimmte noch eine gute Zeit bis zu meiner Abreise. Auch wenn Allan nicht müde wird zu betonen, dass ich viel zu kurz bleibe und gar nicht alles sehen kann.



Sonntag, 5. Februar 2012

Nudeln mit Tomatensosse

Ziemlich wirr, was ich da bis jetzt so verfasst habe, ich geb es zu. Aber das bin ich auch noch. Geniesst einfach die Fotos und denkt euch den Rest.

Vorhin gab es dann noch eine Premiere. Das erste mal kochen in einer Hostelküche. Die ungesalzenen Nudeln mit fertiger Tomatensosse sind mir aber ziemlich gut geglückt. Und das beste: beides wird auch noch für die nächsten zwei Tage reichen. Budget runterschrauben ist bei den Preisen hier nämlich mehr als angesagt. Da sind mir dann 70 cent für ein Mittagessen sehr willkommen, wenn der billigste Apfel schon das gleiche kostet. Zum Glück war es mir vorher klar, macn Backpacker fällt bei den Preisen gewaltigst aus den Schuhen.
Ausserdem ist mir meine Sonnencreme abhanden gekommen. Oder sie wurde mir von jemandem geklaut, der die Preise genauso kacke fand wie ich. Das gesparte Geld beim Fussball musste deshalb erstmal in Sonnencreme, Wland und Locker investiert werden.

Aktuell lunger ich eigentlich nur im Internet rum, weil ich meinen morgigen Ausflug nach French Island plane. Dort lebt eine der größten Koala- Kolonien. Mit etwas Glück sollte es also demnächst Fotos der zugedröhnten Knuddelbären geben.

Wann ich jedoch wieder ins Internet komme ist noch nicht klar. Dienstag werde ich das Hostel in Melbourne verlassen, die Nacht am Flughafen durchlungern und dann Mittwoch in Perth landen. Dort werde ich  bei einem Couchsurfing-Host unterkommen, der mich freundlicherweise sogar vom Flughafen abholt, damit ich mir seine Wohnung mit ihm und Backpackern aus Frankreich und Belgien teilen kann. Gute Storys wird er allemal zu berichten habe. Ich freu mich jedenfalls schon diebisch.

Samstag, 4. Februar 2012

10/206 Melbourne Heart - Melbourne Victory



Draussen ist es recht stürmisch und es regnet ab und an. Ich schimmel ein wenig im Hostel rum und hau deshalb mal einen Hopperbericht raus.
Nachdem morgens das ausgewogene, aber dafür kostenfreie Frühstück in Form von drei Pfannkuchen im Hostel verköstigt wurde, machte ich mich per Tram auf in die Innenstadt und liess mich von der 4 Millionen Stadt verschlingen. Durch Häuserschluchten, vorbei an schicken gebäuden, durch Chinatown.
Nach etlichen Metern und Fotos ging es dann langsam in richtung Ground. Dieser liegt im Olympia Park von Melbourne und hat einige große und kleine Stadion-Nachbarn um sich herum. Am imposantesten ist dabei das Cricket Stadium.
Am Stadion fanden sich dann schon wartende Fans vor den Toren, einer schlief sogar davor. Das Melbourner Derby lockte scheinbar etliche Fans der beiden Teams. Leider hatte ich mich mit der Anstosszeit vertan und stand 3 1/2 h vor Spielbeginn vor den Toren. Sinnlos, also nochmal zurück in die Stadt, ungesund bei MC´s gegessen und dann bei einer Skateboardveranstaltung noch Fotos geknipst. In der Stadt prägten die Trikotfarben der beiden Teams die Leute, das hatte ich tatsächlich nicht erwartet. Der zweite Anlauf aufs Stadion verlief dann jedoch deutlich besser. Es war nur noch eine Dreiviertelstunde und man überreichte dem spontaneously angereistem German eine Karte in bester Kategorie. Very nice! So konnten mindestens 25 Dollar gespart werden. Im Stadion selber konnte ich meinen Augen kaum trauen. Im schicken Rund fanden sich tatsächlich auf beiden Seiten ultraähnliche Supporter wieder. Das war bei einem Sport, der in Australien beliebt wie Aborigines ist, nicht zu erwarten. Die größere Masse hatte der Verein Melbourne Victory. Warum wurde mir von einem überaus kommunikativen Sitznachbarn auch erklärt. Sie existieren schlichtweg länger. Ganze 4 Jahre älter ist der Club, der seit Gründung der professionellen Fussball-Liga 2004 existiert.
Insgesamt fanden sich zum Hassgipfel dann 26.396 Zuschauer ein, fast das doppelte im Vergleich zu den sonstigen Besucherzahlen.
Besonders witzig: die blau-weissen von Victory hatten einige amüsante Fahnen und Doppelhalter. Neben einer "Oi Boys" Schwenke, erblickte ich eine Mod-Fahne und einen "Stand your ground"-Doppelhalter. Superwitzig! Die Heimfans der Hearts konterten mit einer "one love"-Bob Marley-Fahne und hatten zum Intro zudem auch eine Choreo. "The grass is always greener on the yarraside." Keine ahnung, warum die einen den Yarra (-Fluss) jetzt für sich beanspruchen. Da beide im gleichen Stadion spielen, kann es jedenfalls schwer was mit Stadtteilen zutun haben.
Mein Sitznachbar erzählte mir dann auch, dass die Rivalität beim Fussball tatsächlich zunimmt, weil sich die Fans so sehr an den Europäern orientiern. Die Folge dieser Orientierung sind dann britisch kligende Ultras mit zugegeben wirklich guten und einfallsreichen Gesängen. Megaphone und Zaunfahnen wurden übrigens auf beiden Seiten von Vereinsangestellten angereicht. So richtig der Kampf ums ganze ist das dann doch noch nicht. Zu den Auswärtsspielen fährt/fliegt man auch nur nach Sydney und Adelaide. Der Rest ist schlichtweg zu weit.
Das Spiel ging übrigens 0-0 aus, war aber recht unterhaltsam. Immerhin fiel ein aberkanntes Tor, was erst Auswärts- und dann Heimkurve zum ausrasten brachte. Das 6. Derby hatte dann noch für Alt-Liverpooler Harry Kewell eine rote Karte in petto. Zusammen mit Lattentreffern und verhauenen Großchancen sorgte das für ordentlich Spannung auf dem Feld und Atmosphäre auf den Rängen.
Nach Schlusspfiff zog es mich dann wieder richtung Melbourner Innenstadt. Entlang des im Glanz der Skyline leuchtete der Yarra River den Weg. Eine Sportsbar mit german Bundesliga wurde aber nicht gefunden. Das betrübte doch sehr, liess sich aber nicht ändern.
Und so fiel ich dann doch recht zermürbt ins neue Hostel-Bett. Das alte hatte ich getauscht, weil es kaputt war. Hatte ich leicht betüdelt am Freitag gar nicht bemerkt. Am morgen dann aber um so mehr.

Hello Melbourne

Es ist geschafft. Nach 30 stündiger Anreise habe ich Melbourne lebend erreicht. Das ganze lief mir allerdings etwas zu glatt. Da wird bestimmt was auf der Weiter- oder Rückreise schiefgehen wie ich mich kenne.
Nachdem in Frankfurt die Grenzkontrolle nach kurzem Gespräch mit dem Zöllner passiert wurde, ging es  nach kurzer Lungerei auch direkt in den Emirates Flieger nach Dubai. Ein ruhiger Sitznachbar, Bordunterhaltung auf eigenem Monitor und für ein Flugzeug wirklich vorzüglichem Essen liessen den vorerst längsten Flug meines Lebens schnell vorbeigehen. In Dubai hatte ich schlanke 4 1/2 h, also fast nochmal die bisherige Flugzeit zu überbrücken; gelang aber mit Ausruhen, Menschen gucken und ab und an vorhandenem Wlan ebenfalls gut.
Der nächste Flieger sollte mich dann aber endlich nach Australien bringen. Tat er dann mit 30 minütiger Verspätung auch und nach 12 1/2h Flug erreichte ich schliesslich das andere Ende der Welt und redete mir im Halbschlaf ein, dass mein Studentenfutter auf jeden Fall ein gefundenes Fressen für die Vetrinäre des Landes sein wird. Dem war natürlich nicht so. Das mit dem Visa hatte auch astrein funktioniert und so konnten erste Schritte auf australischem Boden gemacht werden. Diese führten mich zunächst zu einer Telefonzelle, um das Hostel zu kontaktieren, da deren Service auch eine kostenlose Abholung umfasst.
Mit einem Bus ging es dann zum Hostel. Ein Zimmer war um 8 Uhr morgens noch nicht drin, Bezahlen aber schon. 25 Dollar die Nacht für ein Mehrbettzimmer, schon happig, aber das ist  Australien. Auf mein Zimmer wartend schlappte ich dann mal eben die 1,2 Kilometer zum pazifischen Ozean und konnte so Viertel und australische Preise beäugen. Und die wären auch scheisse, wenn der Euro nicht gerade in einer tiefen Kriese stecken würde.
Um den Bericht vom ersten Tag jetzt mal abzukürzen: mittags dann ins Zimmer, Sachen sortiert, geschlafen, geduscht, mit den restlichen Hostelgästen ein leckeres Barbecue für 6 Dollar auf dem Hosteldach genossen, ein Bier in der Barbecue-Lotterie gewonnen, im Gemeinschaftsraum/Bar mit den anderen Billig-Wein für 1 Dollar/Becher (Bier hätte 3 bis 4 Dollar gekostet), viel gequatscht, tausend überraschte Blicke, dass ich erst den ersten Tag da bin; auf Feiern hatte ich dann aber doch keinen bock mehr und legte mich komatös schlafen. Gute Nacht, Melbourne. Gute Nacht, Felix. Gute Nacht, Welt!

Die noch folgenden Bilder sind alle aus dem Stadtteil, in dem sich das Hostel befindet. Die Lage am Strand prägen ihn und machen ihn etwas alternativ. Am Pier leben wohl auch Pinguine, die konnte ich aber noch nicht erblicken.
Und wäre die Internetverbindung konstanter, würde ich auch glatt mehr hochladen.

Vielleicht noch heute, nach meiner Zeit, gibt es noch Bilder von der Melbourner Innenstadt und vom Melbourner Derby.