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Mittwoch, 1. Oktober 2014

Road to Rio / 3

Dienstag, 30.09.2014

Im Hostel wurde ein relativ lieblos zusammengestelltes Frühstück für mich bereitet, aber mehr als Kaffee und Weissbrot brauch ich dann auch nicht, wenn auch ein paar Bananen ganz nett gewesen wären. Noch besser wär aber, wenn jemand in den letzten zwei Wochen mal das Bad geputzt hätte. Ich hab ja nichts gegen ein bisschen Dreck, wenn ich schon in günstige Absteigen gehe, aber riesige Haarknäuel in der Dusche müssen dann nicht sein. Was solls, ich war ja für die Wasserfälle gekommen, nicht für das Hostel. Bei Sonnenschein zur Bushaltestelle marschiert und dann für faire 2,85 Real (Wechselkurs ca. 3:1) zum Nationalparkseingang gebraust. König Zufall wollte es so, dass die drei deutschen aus Buenos Aires auch genau in diesem sassen. The world is a village, ich sags ja. Gemeinsam ging es also weiter. Eintritt plus Bus und Spende kosten knapp 50 Real, gar nicht so wenig für Natur. Ein Bus gurkt die Besucher dann über gepflasterte Strassen die restliche Strecke zu den Fällen, schon ziemlich touristisch. Sobald der Bus verlassen ist, offenbart sich aber doch eine gewisse Wildnis. Eine Luft wie im Affenhaus und grün soweit das Auge reicht, was mittlerweile nicht mehr ganz so weit ist, weil es sich doch wieder zugezogen hat. Entlang eines ebenfalls gepflasterten Weges geht es entlang der brasilianischen Flussseite vorbei an zahlreichen Ausblicken immer näher ran an die Fälle. Die sind auch wirklich gigantisch und von schwer vorstellbarer Größe. Es ist nicht ein Wassefall, sondern etliche, die sich den Weg durch den Regenwald bahnen, schon wirklich geil. Von der brasilianischen Seite heisst es, sie hätte den besseren Überblick. Dass sis einen guten hat, kann ich bestätigen. Die argentinische Seite führt wohl näher ran, aber auch die Brasilianer haben was zu bieten. Am Ende des Weges gibt es eine Plattform, die mitten reinführt bzw. rüberführt. Selbst in der Luft hat das Wasser noch eine recht starke Kraft. Jetzt weiss ich wenigstens, dass meine Regenjacke wirklich wasserdicht ist, ebenso meine Kamera, der Rest ist komplett durchweicht von den zwei Minuten auf der Plattform und ich doch fast froh, dass ich abends nicht in einen Bus steigen muss. An der Luft mit den drei Jungs noch etwas getrocknet, dann ging es wieder gen Hostel. Mehr als ein paar Stunden muss man nicht einplanen, der Besuch lohnt aber definitiv. Die dritten Wasserfälle auf dieser Reise hatten es also nochmal in sich. Geiler als Niagara, weil nebenan auch nicht eine öde Casino-Stadt steht, dafür kann man dort einfach hin und muss nicht noch Eintritt zahlen. Letztlich gefiel es mir wohl am Gulfoss am besten. Man kann einfach so ohne Eintritt hin, bis ganz nah ran und trotzdem ist das Teil mitten in der Natur. Von der Größe gewinnt aber sicher Iguazu, das ist einfach schwer zu toppen, außerdem konnten am Ende noch Nasenbären und kleine Äffchen gesehen werden. Jetzt aber genug vom Wasserfallvergleich. Im Hostel war also genügend Zeit vorhanden, die ich nicht wirklich sinnvoll nutzte. Immerhin kochte ich mir seit langem mal wieder was und es schmeckte sogar. Wenn das mal nichts ist.
Am Mittwoch also mal wieder Reisetag. Bis 11 im Hostel geblieben, um dann mit Bus und Fuß zum Busbahnhof zu gelangen. In einem Supermarkt noch proviant geschnappt, um dann völlig durchgeschwitzt anzukommen, ich muss raus aus diesem Dschungel. Busabfahrt wie immer pünktlich, Sitze leider unbequemer und der Bus füllte sich auch immer mehr an diversen Stops. Immerhin der Platz neben mir blieb frei, dafür feierte der Typ vor mir eine fulminante Schnarchparty. Kein Zuckerschlecken, aber ich hatte mich schließlich auf keine konrete Route mit Daten festlegen wollen, sonst hätte ich für den gleichen Preis auch fliegen können, was solls.

Donnerstag, 02.10.2014

Nach gut 16 stündiger Fahrt erreichte das Reisefefährt Sao Paulo in den Morgenstunden. Schon bei der Einfahrt wurden die gigantischen Ausmaße dieser Metropole deutlich. Stadt/Favela soweit das Auge reicht. Die Stadt empfing uns entgegen meiner Erwartung mit angenehmen 18 Grad, dafüf aber auch mit bedecktem Himmel und immer mal wieder ein wenig Regen. Zur Freude aller Pendler fuhr ich mit meinem Rucksack per Metro zum Hostel, wobei für Rush-Hour eigentlich auch noch genug Platz war. Unterkunft wurde auch direkt gefunden, nur machte niemand auf, auch nicht beim zehnten mal klingeln. Vorbeilaufende Passanten konnten oder wollten nicht helfen bis ein Nachbar auftauchte, der meinte, der Besitzer sei weg, ich müsse warten. In diesem Moment tauchte der verschlafene Typ aber doch auf, so viel zur 24 h Rezeption, ich hatte schon keinen bock mehr auf die Bude, die dann leider auch von innen nicht wirklich überzeugte. Nett eingerichtet, aber Bad1 widerlich und auch Küche ungepflegt. Weil es noch früh war, konnte ich noch nicht in mein Bett, durfte aber auf ein paar Kissen Platz nehmen und frühstücken. Nicht, dass ich bei einer 8€ Unterkunft viel erwarte, aber wenn er schon Instant-Kaffee hinstellt, könnte er sich auch um einen Wasserkocher kümmern. Nunja, zwei Nächte werd ich aushalten und dann abhauen, Hostelauswahl ist groß in Sao Paulo. Nach zwei Stunden durfte ich dann doch auch schon ein Bett beziehen. Im Zimmer standen drei Hochbetten mit je drei Schlafmöglichkeiten, sieht man auch selten sowas und vor allem die unterste Etsge erinnerte mich an einer dieser Kojen in Japan. Also ein Bett ganz oben gewählt und erstmal ne Runde gepennt, so richtig hatte das im Bus mal wieder nicht geklappt. Nachdem ich also wieder halbwegs auf Spur war, buchte ich für Samstag ein anderes Hostel und informierte mich mal, was man denn in Sao Paulo so schönes anstellen kann, wenn der Tag lang ist. Also ausser Fussball gucken, ist klar. Das stand heute dann auch mal wieder an und am Spielort befindet sich außerdem das oder zu mindest ein brasilianisches Fußballmuseum, das mir in der Broschüre sogar als am Donnerstag gratis versprochen wurde, klang nach einem Plan. Also zur nahgelegenen Metro gejuckelt, Fahrkarte für drei Real gelöst und ohne Umsteigen gen estadio Paerambeu gedüst. Der Anpfiff war zwar noch fünf Stunden entfernt, trotzdem wuselten schon diverse Leute umher, was mich irgendwie beunruhigte. Wird ja wohl hoffentlich noch 'ne Karte geben, falls der Freikartenversuch scheitert. Aber war ja noch Zeit. Das Museum befindet sich direkt in den Katakomben, das allein ist den Besuch wohl schon wert, der gratis-Donnerstag wurde aber vermutlich vor der WM abgeschafft. Für Studenten kostet der Spaß schlanke drei Real, dafür wird recht viel geboten. Wobei das ganze eher neumodernes Erlebnis als historische Ausstellung ist. Wenigstens eine WM-Kopie hätte der Verband ja mal zur Verfügung stellen können. Stattdessen gab es viele Videowände mit Fußball-Legenden, Traumtoren und, ziemlich gut unter die Tribuehne eingearbeitet, brasilianische Fangesänge in live-Atmosphäre. Stark auch alle Weltmeisterschaften mit unzähligen Bildern und Videos, insgesamt also echt top. Da ich auf Grund meines nicht vorhandenen Tickets aber etwas aufgeregt wurde, ging es dann doch recht flott wieder raus. Durch ein Tor liess man mich dann auch gewähren, ach doch so einfach, na dann geh ich doch lieber noch was essen. Die brasilianische Bratwurst-Variante ist allerdings nicht so mein Fall. Ich dachte hier wohnen viele deutsche, kann doch mal einer melden, dass kartoffelrei und mayo keine coole Mischung ist. Beim zweiten Anlauf gab es wiedef keine Probleme, ich war also drin und stand auch schon auf dem Rasen, allerdings drei Stunden vor Spielbeginn und im Ungewissen, ob nicht doch nochmal jemand fragt. Was dann nach einer Stunde auch passierte. Was ich auf portugiesisch natürlich nicht verstand, war, dass ich sehr gern ins Stadion dürfe, aber halt keinen Zugang zum Feld haben würde, bis die Sache ein englischsprachiger Journalist auflöste und ich vom Oberchef gen Pressetribuehne begleitet wurde. Nett sind sie, die Brasilianer. Nur Wetter haben sie nicht. Zu den lausigen 15 Grad hatte sich mittlerweile auch Regen gesellt, echt ekelhaft und nicht das, was ich erwartet hatte. Nach endlosem Gegammel und ein paar iritierten Blicken vom Sicherheitsdienst konnte der Spaß aber endlich beginnen.

Palmeiras - Chapecoense 4-2, Serie A Brasilien, Estádio Municipal Paulo Machado de Carvalho, 15.000

Das Kellerduell begann so wie man sich ein solches vorstellt. Beide Mannschaften nervös und die Zuschauer schnell am meckern. Gut gefüllt war es für einen Donnerstag aber schon und die Heimkurve machte eigentlich auch ordentlich Power, ist halt nicht Argentinien hier. In der ersten Halbzeit gabs dann noch ein Gegentor für die Heimmannschaft und für mich das einzig zur Verfügung stehende Heissgetränk in der Pause: Kaffee. Den hatten die Spieler offenbar auch bekommen, denn das Spiel nahm auf einmal einen völlig anderen Verlauf. Zwei Elfmeter und zwei weitere Treffer und schwupps, stand es auf einmal 4-1 für Palmeiras. Auf den Rängen entsprechender Abriss, das Ehrentor in der letzten Spielminute ging nur noch unter.
Mit Abpfiff flüchtete ich vor den Massen richtung Bahn und konnte so ohne Umstieg entspannt nach hause düsen.

Freitagmorgen bibbernd aufgewacht und das im Sambaland Brasilien. Offenbar hatte man im Zimmer auf eine Tür verzichtet und als Decken gab es nur einfache Bettlaken. Dazu diverse Schnarcher und Felix hat gute Laune. Wie immer vergessen was für die Ohren zu kaufen, selbst Schuld. Weil heut aber eh nichts anstand, war genug Zeit, um nach dem Frühstück nochmal ins Bett zu klettern. Nachdem ich dann irgendwann mal fertig war, ging es richtung Stadtzentrum. Das angestrebte Museum bietet am Dienstag gratis Eintritt, deshakb wurde der Besuch prompt verschoben, auch da hab ich nämlich noch nichts vor. Im nahgelegenen Bankenviertel scheint irgendwas falsch zu laufen, wogegen die Herren Banker protestieren, alles zu, vermutlich in Hinblick auf die Wahl am Sonntag. Solange die Metro nicht streikt kann ich damit aber sehr gut leben. Noch ein wenig rumgeschlendert, ein frittiertes Teig Ding gegessen und dann mal einen größeren Supermarkt aufgesucht, um mich günstig mit Nahrung zu versorgen. Mittlerweile kam auch die Sonne raus, Temperatur stieg schlagartig um 10 Grad und bei den vielen Hügeln kommt man dann auch dezent ins schwitzen. Vollgepackt mit tollen Sachen ging es zurück ins Hostel. Der ständige Temperaturwechsel, sowie die vermutlich nicht gesunde Nacht forderten nun endgültig ihren Tribut, Kopfschmerzen ohne Ende, nichts ging mehr ausser ich ins Bett. Konnte glücklicherweise überwunden und Nahrung aufgenommen werden. Trotzdem war ich so platt, dass ich frühzeitig und dieses mal mit Pulli im Bett lag...

Samstag, 04.10.14

...der hatte aber irgendwie nicht ganz ausgereicht, ich war jedenfalls wieder durchgefroren. Auf die schlaue Idee den Schlafsack rauszuholen war ich natürlich erst nach dem Frühstück gekommen, auch zu spät. Freundlicherweise hatte der Hostelbesitzer an mich gedacht und mir noch bevor ich aufgestanden war den Schlüssel gegen Pfand getauscht, sonst hätte ich da nämlich gestanden. Hostelwechsel stand also an, mit Sack und Pack in die Metro, funktionierte wie immer hervorragend, nur der ständige Fahrkartenkauf nervt. Im neuesten Hostel machte auch direkt jemand die Tür auf und nach einem Kaffee durfte ich auch auf mein Zimmer. Alles sauber, so soll es sein. Auch die Küche darf benutzt werden, das hiess Spagbolo zum Mittag für mich, dolce gusto in brasilia.
Nun aber mal wieder was sinnvolles: Fussball. Der Fussballclub Corinthians lockte heute die Besucher in die außerhalb gelegene Arena. Erneut wartete eine Freikarte auf mich, allerdings auf der Geschäftsstelle, die glücklicherweise auf dem Weg lag. Ausgestattet mit Bändchen zurück zur Metro und dann die restliche Strecke rausgegurkt. Ganz schön weit draussen erwartet den Zuschauer die Schüssel auf einem Hügel, den ich selbstverständlich in falscher Richtung hinaufstieg. Immerhin war schon ordentlich was los. Tickets oder Trikots braucute ich jedoch beides nicht. Zurück musste ich dann auch nicht, sondern durfte eine Autoanfahrt runterwackeln. Noch einmal Namensvergleich und dann durfte ich hinein. Erster Eindruck ist schon top, wobei mir unverständlich ist, warum man die beiden Seiten wieder zurückbaut, auch wenn sie im Ligaalltag nicht gebraucht werden. Jedenfalls zieht dadurch ein radikal ekelhafter Wind durch die Bude, sodass ich schon vor Anpfiff geil durchgefroren war.

Corinthians - Sporting Recife 2:0, Serie A Brasilien, Arena Corinthians, 20.000

Je näher der Anpfiff rückte desto voller und lauter wurde es. Schon irre, welch Lautstärke erreicht wird, wenn auch nur ein paar schreien, da hat jemand offenbar an die Akustik gedacht. Deswegen war bei der WM-Eröffnung auch so eine krasse Klangverzerrung zu hören, als Jlo auftrat. Die Kurve von Corinthians war enttäuschenderweise nicht mal ganz ausverkauft, die, die da waren, machten aber nicht schlecht Stimmung. Ein paar Auswärtsfans waren auch da, von denen war allerdings nichts zu hören. Spiel war mittelmäßig, aber mit zwei Toren und einem Hund auf dem Spielfeld ganz gut zu ertragen, außerdem waren die Snacks in der Halbzeit ganz gut. Am schlimmstenaber war  neben der Kälte die andauernde Zuschauereinblendung auf den Anzeigetafeln. Ja geil, ihr seid zu sehen, freut euch. Und ich dachte, das wäre eine WM-Erscheinung gewesen. Hoffen wir mal, dass die nächsten Stadien keine Anzeigentafel haben. Nach Abpfiff ging es mit den Massen zur Metro. Funktionierte reibungslos und fast ohne Wartezeit, man muss ja auch mal loben. Zurück im Hostel gabs nur noch ein bisschen Reisendentalk mit anderen Gästen, dann fielen die Augen zu.

Wahltag in Brasilien. Nacht war zwar wieder recht frisch, aber erträglich, vielleicht war ich auch einfach noch durchgefroren. Da sonst nur ein weiterer Mensch im Zimmer schlief, war es auch herrlich ruhig. Mal abgesehen vom mega schlechten Kaffee war das Frühstück top, vor allem weil es Käse zum Brötchen gab, kriegt man in den Absteigen eigentlich selten. Eigentlich wollte ich heute in die Alstadt, weil ich mir dort wenige Menschen oder Wahlpartys versprach, die Hosteltante fragte aber, ob ich nicht mit ihr und ihren Kumpels in einen Park wolle und ich willigte ein, hab ja noch Zeit und zum Park wollte ich eh. Also ein paar Stunden vertrödelt. Erste Station war allerdings ein überlaufener Libanesen-Laden, in dem wir es irgendwie schafften einen Tisch für alle sechs zu finden. Für knapp 10 Reals gabs ein paar leckere Snacks und am Kiosk um die Ecke ein Bier für den Weg. Die vier Brasilianer sahen aus als kämen sie direkt von der Fashion-Week, der eingesammelte Holländer und ich hingegen eher wie Arbeitslose, bzw. er halt wie ein holländischer Disco-Gänger. Im Park hing offenbar die halbe Stadtjugend ab und fröhnte dem Sonntag, uns zog es aber zu einer Kunstausstellung. War teilweise nett anzusehen, aber ansonsten kann ich mit dem modernen Schrott echt nicht viel anfangen. Banause halt, Zeit verging trotzdem flott und es war schon wieder dunkel. Mit dem Käskopf noch zu einem Supermarkt und der Tag war auch schon wieder vorbei. Im Hostel wurde ich noch von einem scheinbar besoffenen Brasilianer gefragt, woher ich käme. Auf meine Antwort stellte er fest, dass ich auch aussehe wie ein "ass ass". Nach wenigen Minuten stellte sich heraus, dass ich ihn fehlverstanden hatte und er stattdessen meinte, ich sehe aus wie jemand von Hitlers SS. Nunja, Zeit fürs Bett. Von Wahlprotesten war übrigens nichts zu sehen. Die Präsidentin wird in der Stichwahl vermutlich das Rennen machen, auch weil sie viele Forderungen der WM-Demos erfüllt hat oder zu mindest versprochen hat, diese zu erfüllen. Letztlich ist die Anti-Stimmung hier auch sicher nicht so groß, wie sie vor der WM in europäischen Medien dargestellt wurde. Wer sich tiefergehend interessiert, sei die aktuelle Arte-Doku über die Neu-Weltmacht Brasilien ans Herz gelegt...gute Nacht.

Montag, wieder spielfrei, also genug Zeit für alles, was normale Menschen im Urlaub so machen. Nach dem Frühstück gings zu Fuß in Richtung Altstadt. Ist nicht besonders spektakulär, wenn man aus Europa kommt, aber nett anzusehen, wie sich alte Kirchen zwischen grauen, neuen Hochhäusern machen. Falls noch nicht erwähnt, Sao Paulo ist sowas wie das Wirtschaftszentrum Brasiliens. Alle großen Banken haben hier einen Sitz, so auch die Santander im altehrwürdigen Banespa Hochhaus. Das ist so etwas wie das Empire State Building Brasiliens. Sieht dem original extrem ähnlich, ist aber jünger und der Besuch der viel kleineren Aussichtsplattform ist gratis. Da komme ich ins Spiel, denn die Gelegenheit nutzte ich natürlich, um mir Sao Paulo mal von oben anzuschauen. Zeit muss man mitbringen, zunächst wird der Ausweis registriert, dann wartet man bis ein freier Fahrstuhl da ist, wartet nochmal bis der nächste Aufzug da ist und wartet dann bis die Plattform frei ist, auf der es dann stolze 5 Minuten 360 Grad Blick gibt. Das Warten lohnt sicher, die Angestellten sind allerdings in etwa so freundlich wie Polizisten oder Bahn-Mitarbeiter, aber einem geschenkten Gaul... Von oben sieht man nun also vor allem eins: Stadt. Und zwar soweit das Auge reicht. Trotz Sonnenschein konnte ich nicht wirklich ein Ende der Metropole ausmachen, schon wahnsinn. Wieder unten setzte ich meinen Weg fort. So richtig aufregend war es nicht, aber immerhin ganz nett und die Sonne war heute auch gut drauf. Durch Chinatown zurück und fast verlaufen, nach vier Stunden Marsch war ich dann aber wieder am Hostel. Erstmal Pause und Mittagessen. Den Rest des Nachmittages genoss ich die Sonne auf meinem Privatbalkon, mittlerweile ist der andere Gast weg, wohl dem, der mit Büchern und Internet versorgt ist.
Noch einen Abendspaziergang zum Geldholen und Bierkaufen gemacht und schwups war es dunkel und ich wieder auf meinem Balkon, so lässt es sich aushalten.

Das war der dritte Streich und der vierte folgt sogleich, bzw. nächste Woche. Eine Woche bleibt mir noch auf der Tour. Wie man liest hab ich in Sao Paulo reichlich Zeit, deshalb hab ich mal ein paar Fotos der ersten Wochen angehängt. Ich hoffe sie werden chronologisch geordnet. Dabei ist alles bis Panama.
Ab morgen gibts dann auch wieder täglich Fussball. Was soll man auch sonst in Südamerika machen?!

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