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Montag, 16. Juli 2012

Melt!

"In Sachsen-Anhalt, genauer in Ferropolis, der "Stadt aus Eisen", findet jährlich das Melt! statt, eines der größten Indie-Festivals Deutschlands. Zu den Besonderheiten gehört der Veranstaltungsort: Die Live-Bands spielen auf sieben Bühnen vor 20.000 Musikfans im Freilichtmuseum für Braunkohletagebau, zwischen gigantischen Baggern und industriellen Großgeräten. Drei Tage lang wird diese ungewöhnliche Kulisse des ehemaligen Industriegeländes wiederbelebt und zahlreiche Bands und DJs von den Festivalbesuchern gefeiert, 2012 bereits zum 15. Mal."

Ein gutes Gefühl macht sich breit. Endlich mal wieder Rucksack packen! Das muss für ein Festival nicht zwingend sein, kann aber auch nicht schaden, hat ja schliesslich eine coole Regenplane das Teil.
Mit Verspätung, ekelhaftem Dauerregen und Stau geht es nach Dessau. Ein perfekter Start sieht anders aus. Weil es auch vor Ort nicht aufhören will zu regnen, geht es ins Luxushotel Etap. Immerhin ist ein Kaufland mit edlem Restaurant gegenüber und zu Ronald muss man auch nur aus der Tür fallen.
Mit schickem Wodka-O aus dem Tetrapack geht es dann irgendwann endlich zum Gelände. Für mich als Ferropolis-Neuling bedeutet das erstmal Kulisse verarbeiten. Diese ist einfach nur abnormal geil und bei Nacht kaum in Worte zu fassen. Günstigerweise scheint zum Festivalauftakt dann doch die Sonne und "the rapture" untermalt den Sonnenuntergang sehr ansprechend auf der Main Stage.
Danach folgt Maya Jane Coles, Plan B ist live auch nicht ganz verkehrt und Caribou machen den erwartet richtig guten Lärm!
Als Highlight des Abends (oder des Festivals?!) spielen im Anschluss Bloc Party. Supercool die einmal live gesehen haben zu dürfen!
Im weiteren kann ich sicher sagen, dass ich Frittenbude (übrigens dreitausend mal besser als auf dem BootBooHook) und einen Teil von the bloody beetroots gesehen habe. Beim Rest wurde nicht mehr darauf geachtet, wer das denn sein könnte. Bei Tagesanbruch und im strömenden Regen ging es dann per Anhalter quer durch den wilden Osten ins Etap.

Tag zwei begann mit einem Katerfrühstück und endete erneut mit dem Daumen nach oben an der Strasse, diesmal aber im Sonnenschein und mein Mitsreiter im neuen Lebensjahrzent.
Nach einem Besuch des verstrahlten Sleepless-Floors starteten wir diesmal mit Citizens und lernten wie Hiphopper tanzen bei Casper. Besonders cool dabei, dass Thees Uhlmann beim Lied der beiden mit auf die Bühne kam.
Auf Casper folgten Two door cinema club und die Band Gossip um Beth Dito. Ein Auftritt, der dem Anlass des zu feiernden Geburtstages gerecht wurde. Die grätenschlanke Dame singt einfach super schön, zog sich fast komplett aus und warum zur Hölle auch immer stand auf der Bühne ein Typ in Bindenkostüm.
Danach schnell ins "Intro-Zelt" gewechselt. Im Zelt, das Roncalli Konkurrenz machen kann, spielte Thees Uhlmann dann selber, man konnte es erahnen, Casper tauchte natürlich auch bei ihm auf, was zu mindest mir wie auch der komplette Auftritt gefallen hat.
Zu viel versprochen hatte zu mindest ich mir von Modeselektor und Squarepusher. Das war live irgendwie nix.
Nach einem erneuten Besuch des Sleepless-Floors (wie zu erwarten jetzt noch verstrahlter) ging es auf bereits genannte Art nach hause.

Tag  drei, die Kraft liess nach, der ein oder andere konnte sich kaum gerade halten. So wurde viel geschimmelt, erwähnt werden können aber vor allem the whitest boy alive (nicht zu verwechseln mit whitey whiteman) und zum krönenden Abschluss Justice.

Es folgen nun einige Schnappschüsse des Geländes. Unter diesem Link gibt es einen 4 1/2 stündigen Zusammenschnitt und hier deutlich bessere Bilder.

Mit Dank an alle Mitstreiter!