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Mittwoch, 8. Januar 2014

Burkina Faso

Zugegeben bis vor einem halben Jahr hätte ich die Hauptstadt Ouagadougou nicht Burkina Faso zuordnen können. Die mir meistgestellte Frage: "Warum genau da hin?", ist daher durchaus berechtigt. Die Frage lässt sich auch nicht so richtig beantworten, der eigentliche Grund ist auch ausschließlich, dass ich mal über einen günstigen Flug gestolpert bin und mir dachte, dass man wohl so schnell nicht mehr nach Burkina Faso kommt. Also wurde der Flug in unweiser Vorraussicht im Juni einfach mal gebucht, um sich dann bis kurz vor Abflug nicht wirklich mehr darum zu scheren, ausser mal hier und da ein paar Infos einzuholen. Bei der Visa-Bearbeitung sitzen aber scheinbar fähige Menschen und so kam der Reisepass schon nach weniger als sieben Tag zurück nach Hannover. Ich hätte mich vergnügt auf die Reise freuen können, wenn da nicht eine von den Behörden für die Reise gevorderde Gelbfieberimpfung gewesen wär. Das Zeig war in Hannover nämlich sowas von vergriffen. Der zweite Anruf beim Tropeninstitut in Hamburg brachte aber Erleichterung. In Hamburg ist noch Zeug da, also schnell hingedüst, spritzen lassen und gut ist. Mit auf den Weg gab es noch die Empfehlung für diverse Auffrischungen, sodass dann am Ende fünf Impfungen innerhalb von sechs Tagen selbst meinen stabilen Körper in ein geiles Fieber stürzten, das aber nach einer Nacht weitesgehend auskuriert werden konnte. Schnell noch eine 1,3 in der Uni abgesahnt und dann konnte die Fahrt also beginnen. Viel Spaß beim Lesen. Wie immer freue ich mich über konstruktive und unkonstruktive Kritik. Grüße

Freitag, 20.12.2013:

Der unschlagbare Flugpreis von 300 € bedeutete natürlich, dass der Abflug nicht komfortabel aus Hannover erfolgt, sondern noch ein klitzekleiner Umweg über Prag eingeschlagen werden musste. Mit der deutschen Bahn war das zum Glück sparsam und halbwegs bequem zu bewerkstelligen. Der IC um 8.30 Uhr brachte mich pünktlich durchs Land der Frühaufsteher ins Land der Sachsenkrieger. Und obwohl der Ungarn-Express nach Budapest wohl unterwegs einen Wagen (wie geht das?) verloren hatte, war auch der pünktlich, dafür aber auch überfüllt mit asiatischen Touristen und Osteuropäern. So hatte ich mir die Transsib vorgestellt, zum Glück war sie das nicht. Am Prager Hauptbahof dann etwas rumgeirrt, letztlich konnte der Airportexpress aber gefunden werden und der Flughafen puenktlich erreicht werden. Der Turkish Airlines Bomber hob erfreulicherweise zeitig ab, hatte aber nicht unüberraschenderweise kein Bordprogramm, dafür war das Essen ganz ok. Warum die jetzt aber Europas beste Airline sein sollen, ich weiss es nicht. Der erste Stop Istanbul wurde um 11 erreicht und weil ich nicht gleich zu Beginn der Tour unausgeruht sein wollte, ging es mit dem Bus zum Taksim Square und dort in ein leicht schäbiges Hostel, das für 10 € aber vollkommen in Ordnung war.
Da der Weiterflug erst um 18 Uhr erfolgte, blieb sogar noch Zeit, um zu mindest einen kleinen Teil der europäischen Seite zu Fuß zu erkunden. Schon schön dieses Istanbul. Da ich keine Ahnung hatte wie lange die Bahn brauchen würde, ging es zeitig zum Flughafen. Da das ganze aber doch recht flott ging, blieb noch Zeit für ein Nickerchen, ehe es dann endlich in Richtung West-Afrika ging. Dieses mal sogar mit Bordunterhaltung, dafür dauerts es 2 Stunden bis man mir ein Wasser reichen konnte und auch sonst hatten die Flugbegleiter wohl schon mal mehr Spaß im Leben. Nunja, wie immer ging auch der Flug vorbei, für meinen Sitznachbarn offenbar so schnell, dass er nicht mal seinen Mantel auszog. Zu meiner eigenen Verwirrung wurde in Niamey (Niger) zwischengelandet, das hatte ich nirgendwo gelesen und wollte schon fast aussteigen bis ich es dann auch mal raffte. Also nur die Hälfte der Passagiere raus, neue Hälfte rein, weiterfliegen, Landung in Ouagadougou um 0:05 Uhr Ortszeit, Punktlandung. Impfpass- und Grenzkontrolle gingen erstaunlich schnell, vielleicht hätte man aber mehr als zwei Mitarbeiter abstellen können. Ich weiss nicht vor was für Einreisenden sich man in Burkina Faso fürchtet, aber meine Fingerabdrücke haben sie jetzt jedenfalls, viel Spaß damit. Auf dem Gepäckband kreisten schon ein paar Koffer, nur leider mein Rucksack nicht und der sollte auch nicht mehr auftauchen, wunderbar. Jetzt ist das natürlich nicht ganz so schlimm, taucht im Zweifel ja wieder auf, nur war ich halt nicht in Europa, sondern in Afrika und hier dauert es halt mal zwei Stunden bis jemand auftaucht, der einem dann "come back monday" mitteilt, vielen Dank dafür. Etwas planlos blieb mir um 2 Uhr nachts in Ouagadougou also nicht viel übrig als mich halt im Flughafen schlafen zu legen, willkommen in Burkina Faso.

Sonntag, 22.12.2013:

Die Nacht war besser als ich mir erhofft hatte, richtig fit war ich aber nicht. Unproffessionellerweise war mein Reiseführer mit günstigen Hoteladressen natürlich im Rucksack, ein Plan musste her. Immerhin die Visa-Karte funktionierte, das war ja schon mal was. An der Information nach einem Bus in die Innenstadt gefragt, um da vielleicht auf ein Internetcafe oder gleich sogar eine Unterkunft zu stoßen, allerdings guckten mich die Damen am Schalter an als hätte ich auf chinesisch nach dem nächsten Hunderestaurant gefragt. Also marschierte ich einfach mal los, auf dem Flughafen-Parkplatz gab es noch die Information, dass ich einfach die nächste rechts gehen soll, dann komm ich ins Zentrum, na dann mal los. Etwas merkwürdig beäugt wurde ich zwar, ab und an gegrüßt, aber nicht angelungert. Schneller als das Stadtzentrum fand sich allerdings ein geöffnetes Restaurant mit Wifi. So konnte nochmal Kontakt zu ein paar Couchsurfern aufgenommen werden und eine Absteige um die Ecke gefunden werden, die ich dann nach Speis und Trank auch aufsuchte. Die "Pension Sarah" lag zwar scheinbar neben einem Umschlagplatz fuer Schrott, war sonst aber ok und mit 15 € fuer ein Einzelzimmer auch bezahlbar. Nochmal frei Stunden gepennt, dann sagte mir mein Handy, dass mich ein Couchsurfer von da abholen würde, also zur Verwirrung der Angestellten wieder ausgechecked und gewartet. Nach gut 10 Minuten kam dann Michele auf seinem Roller angeknattert und nahm mich mit zu sich. Sein "Haus" lag etwas weiter ausserhalb und nach europäischen Verhältnissen mitten in der Wüste. Das heisst, dass nur Staubstrassen dorthin führten. In dem zwei Zimmer, sagen wir mal Steinbau, gab es ein Bett, eine Dusche und eine europäische Toilette für mich, das hätte einen schlechter treffen können.
Nach ein bisschen Quatschen kamen wir auch auf die zahlreichen Bolzplätze der Stadt zu sprechen und natürlich auch auf das zentral gelegene "Stade de muncipal". Da würde ja heute sein Kumpel spielen. Ach ja? Na dann wollte ich natürlich mal glatt hin. Da Monsieur natürlich erst kurz vor 3 einfiel, dass das Spiel ja auch um 3 und nicht um 5 angepfiffen wird, kam kurz ein wenig Panik auf, also zu mindest bei mir. Mit seinem Scooter ging es also zum Stadion, die Panik war aber unbegründet, Anpfiff war deutlich noch nicht, ist ja auch immer noch Afrika hier:

Koncaf - Asb Premier League vor 300 Zuschauern

Das Eintrittsgeld von 90 cent wollten sich scheinbar nicht so viele Sportbegeisterte leisten. Immerhin ein paar waren sich nicht zu schade und das Stadion nicht ganz so leer. Menschen mit weisser Hautfarbe oder Brüsten waren jeweils nur einmal vertreten, der Rest war männlich und schwarz und sahen ein immerhin interessantes Spiel. Spielerisch war das natürlich wenn überhaupt Regionalliga-Niveau. Stimmung gab es keine, dafür wurde der Torwart der Siegermannschaft nach Torwartfehler erstligareif bepöbelt.

Der Länderpunkt Burkina Faso war also schneller in der Tasche als geplant, das ging ja doch gut los. Danach ging es noch kurz durch Micheles Gegend, um anschliessend ein afrikanisches Abendessen einzunehmen. Gereicht wurde ein Hefekloß mit Soße, was mit jedem Bissen schlechter schmeckte. Schlecht war es aber nicht und das Bier war auch kalt und schmackhaft. Zwar waren wir um 8 schon zu hause, das hinderte mich allerdings deutlich nicht daran schon schlafen zu gehen, die Anreise steckte noch schwer in den Knochen.
Gepennt wurde hervorragend. Um 9 ging es dann auch endlich mal aus dem Bett. Freunde von Michele hatten schon Frühstück rangebracht. Dieses bestand aus mini-pfannkuchen (oder so ähnlich) und Baguette mit Margarine. Die Franzosen waren halt vor mir hier...dann ging es mal wieder auf die Roller. Auf dem Plan stand die Familie des einen Freundes zu besuchen, die vor 50 Jahren als Nomaden nach Burkina Faso gekommen waren, sesshaft geworden sind, aber sonst nicht wirklich viel an ihrem Lebensstil geändert haben. Das könnte man zwar auch "in Einklang mit der Natur" nennen oder halt auch "im Dreck der Tiere". Ziegen, Hühner, Esel und Rind latschte da so zwischen den Hütten umher, die aus Stroh und Lahm gezimmert waren. Das System funktioniert so: als Junge hat man mit 16 auszuziehen, Geld zu verdienen, um sich dann ne eigene Hütte für seine Familie zu bauen. Mädchen werden vermutlich verkauft. Offensichtlich ist das ganze etwas rückständig, da war es weniger verwunderlich, dass die Familie dem Staat untersagte für sie eine Schule zu bauen. Wer braucht das aber auch, wenn man weiss wie man Tiere hütet? Zum Abschied gab es noch frische Kuhmilch mit Teigzeug, war ganz lecker. In der nähe war dann noch ein Markt, auf dem die ganzen Bauern oder was auch immer sie sind ihr Zeug verscherbeln. Vor allem wurde aber selbstgebrautes Bier ausgeschenkt, das natürlich auch probiert wurde und deutlich nach vergorenem Scheiss schmeckte und dazu auch noch warm war, nunja, die Fleischspiesse vom Grill waren da durchaus besser, nur wie das Fleisch daneben mit einem Beil zerhackt wurde und die Fliegen drumherum schwirrten war nicht so richtig appetitlich. Ein paar Handschläge später ging die Touri-Tour weiter. Es warteten der Präsidenten-Palast, das Trainingszentrum der Nationalmannschaft (niemand da) und ein Denkmal für die Helden der Nation, alles ganz interessant, aber halt auch so gut wie das einzige, was es anzuschauen gibt. Also wieder auf den Scooter und ab zu einem von Micheles tausend Onkeln, der mit ein paar Homies in einer Art Kiosk abhing, vor dem seine Frau gebackene Bananen verkaufte, von denen direkt mal welche zusammen mit irgendwelchem angeblichen Schweine-Fleisch aufgetischt wurde. Die Bananen waren ok, die wenigen Brocken Fleisch, die man auch als solches und nicht als Kruste mit Fett bezeichnen konnte, waren auch durchaus schmackhaft. Im Anschluss wurde mir noch vorgeführt wie der Onkel eigentlich an Geld kommt. Er ist so eine Art Schamane (Doktor), der, für Geld versteht sich, ein paar Knochen wirft und dir dann sagt, was für eine Krankheit du hast. Dazu wird dann auch immer noch was geschlachtet, da verzichtete ich dann. Für eine Fotoerlaubnis sollte ich dann ein Huhn opfern oder Geld spenden. Da liess ich mal 1,50 € springen bevor ich verhext wurde. Anschliessend wurde auch auf dem von Michele und seinen Kumpels angelegten Bolzplatz ein Training beguckt und mir der Vorschlag unterbreitet, ich könnte ja in Deutschland einen Partner-Verein finden, der das Team in Burkina Faso unterstützt. Woher er sich so sicher war, dass ich das könnte, weiss ich nicht, aber wie sich später noch herausstellen sollte, wusste er eh immer alles und das auch besser.
Zum Beispiel auch, dass mein Gepäck heute auf jeden Fall noch kommen würde. Das wollte ich ihm zwar sehr gern glauben, es fiel mir jedoch recht schwer. Mit etwas Verspätung heizten wir dann also zum Flughafen. Dort noch ein wenig gewartet und dann durfte ich in den Gepäckausgabe-Bereich eintreten. Das Büro war heute sogar besetzt, der Bürokrat konnte jedoch kein Französisch. Dass das Gepäck aber auf dem Band landen soll, konnte ich aber irgendwie herausfinden. Am Band traf ich sogar noch ein paar Gepäckarbeiter von Samstag, die mich glücklich begrüßten und mir versprachen nach meinem Gepäck Ausschau zu halten. Nett sind sie ja die kleinen Burkina Fasi. Und geholfen hat es auch. Als zweites Gepäckstück des Fliegers kam mir mein Rucksack entgegen, der jetzt ca. 10.000 Meilen mehr als ich auf dem Buckel hat. Die Freude war groß, Turkish Airlines ist trotzdem scheiße, außerdem wollte ich nur noch pennen.
Der lange Tag endete schließlich mit einer Scooter-Achterbahnfahrt. Da die Gegend um Micheles Haus nicht so richtig stark bevölkert ist, witterte er auf Grund meines Rucksacks einen Überfall, was er mir freundlicherweise bis zur Haustür verschwieg. Gute Nacht.

Dienstag, 24.12.2013:

Heilig Abend in Deutschland, ein Tag vor Weihnachten in Burkina Faso, richtig bedeutend ist der Tag hier nicht. Geschäfte gibt es ja praktisch eh keine, die geschlossen sein könnten. Michele hatte zwar frühes Aufstehen versprochen, aber Zuverlässigkeit oder Pünktlichkeit ist nicht in der afrikanischen Tradition, also ging es erst bei 12 zum Tagesziel, einem Park 50 Km außerhalb von Ouagadougou. Vorweg: die Fahrt war deutlich spannender als der Park (=Zoo) in dem Tiere unter fragwürdigen Bedingungen hausten. Auf der konnte man durchaus so einiges vom Leben der Bevölkerung, so wie ein paar landschaftliche Ausblicke erhaschen. Allerdings hatte am morgen mein Magen- und Darmbereich angefangen gegen die afrikanischen Speisen zu protestieren. Da wird es auf einem Roller nicht gemütlicher. Der Zoo also wie beschrieben eher träge, mit 5 € für weisse Besucher inklusive Fotoerlaubnis aber nicht überteuert. Immerhin gab es keine strikten Sicherheitsvorkehrungen, sodass ein Büffel, Elefanten und Hippos durch leicht wackelige Zäune gefüttert werden konnten, während ein paar Vogelsträuße frei herumstolzierten.
Auf der Rückfahrt wurde in einem gehobeneren Ressort gestopt, um die Mägen zu füllen. Freundlicherweise durfte ich zahlen. 10 € für zweimal Spaghetti Bolognese waren da schon etwas happig, aber nun gut, immerhin gab es mal Wlan. Die Rückfahrt wurde genutzt, um sich endgültig einen geilen Sonnenbrand abzuholen und die körperliche Misere war kurzzeitig perfekt. Dementsprechend genervt war ich von einem Kurzbesuch bei einer von Micheles Tanten und dem Herumfahren auf einem Souvenir-Markt. Nach Körperpflege und abgammeln in meiner zeitweiligen Behausung, hatte sich die Laune aber wieder gefangen und es konnte in eine Bar gehen, in der ganz schön was los war. Bier kostete auch nur einen Euro, es liess sich also aushalten. Zuerst saß noch ein befreundetes Pärchen bei uns, später dann Schwester und Freundin von Michele. Dem Angebot den Frauen etwas auszugeben wollte ich nicht nachkommen, war ja schließlich seine Schwester. Dafür musste ich natürlich wieder beim Essen zahlen, aber immerhin nur die Hälfte. Das ganze Huhn hatte mit 9€ auch echten Feiertagspreis, geschmeckt hat es aber, nur leider griff ich mehrfach zum Kopf.
Kurz vor 12 war bei mir aber Feierabend, so konnte auf dem Heimweg aber noch das teilweise abgebrannte Feuerweg beobachtet werden. Keine stille Nacht hier, mal was anderes.

Der 1. Weihnachtsfeiertag wurde ausschließlich bei Familie Michele verbracht. Während ich auf dem Sofa hockte, versuchte den französischen Fernseher zu ignorieren, wurde immer mal wieder Essen und oder Getränke Gereicht und ich habe fast ein ganzes Buch gelesen. Frohe Weihnachten.

Donnerstag, 26.12.2013:

Zweiter Weihnachtsfeiertag, kein Feiertag in Burkina Faso, also kein offizieller. Erstmal wurde sich bis Mittag wieder gelangweilt und dann noch ein wenig rumgecruised und einen Freund besucht, um dort Tee zu schlürfen. Um 5 dann ein abschliessendes Highlight. Es wurde mit den Jungs auf ihrem Boker gebolzt. Stürmerstar Felix M. stand natürlich von Anfang an im Blickfeld und konnte mit einer Torvorlage, einem Pfostenschuss, sowie einige Hackentricks begeistern. Insgesamt ein sehr guter Einstand auf afrikanischem Boden. Möchtegern Profi Michele sah derweil kein Land. (Er hatte mich zwischendurch gefragt, ob ich nicht ihn als Fussballspieler nach Deutschland vermitteln könne. Er war sich auch sicher, dass es bei ihm für die Nationalmannschaft reicht, ich mir, dass nicht.) Also mal ehrlich, wer auf einem Fußballplatz, auf dem ich mithalten kann, nicht heraussticht, der wird sicher kein Profi. Aber gut, immer reden lassen. Ging nach 5 Tagen auf der einen Seite rein und auf der anderen raus. Am letzten Abend ging es in ein nettes Straßenrestaurant mit Bier und Spagbollo. Ärger gab es aber bei der Rechnung, weil mal wieder davon ausgegangen wurde, dass ich zahle. Nicht, dass mir die 5 € jetzt weh tun, aber das Erwarten nervt dann doch. Naja, bezahlt hab ich. Grüße an ihn.
Der letzte Tag in Burkina Faso begann zeitig. Es ging zu einer Zeremonie des Königs, der zwar nicht mehr herrscht, aber angeblich bei wichtigen Entscheidungen immer noch befragt wird. Das hätte ich ja gern gesehen, leider war die Zeremonie schon längst gelaufen, als wir ankamen, die war vorverlegt worden. Und dabei hatten wir sogar nen beschhissenen Roller angemietet, weil keiner sonst zur Verfügung stand. Stattdessen ging es dann zum Unabhängigkeitsplatz. Nicht krass, aber ganz ansehnlich. Noch eine Runde gedreht und dann halt zurück und rumgegammelt und gekocht. Michele zauberte eine Reispfanne und weil sie mir schmeckte, war er sich sicher, dass er in Deutschland locker Koch werden könnte. Weil sich der Herr im Anschluss bei was auch immer Zeit liess, ging die Nachmittagsrunde recht spät los. Erstmal zum Stade de 4 August (Unabhängigkeitstag), in dem die Nationalmannschaftsspiele ausgetragen werden. Das durfte zwar besichtigt, aber nicht fotographiert werden, schade eigentlich. Nochmal Tee beim Kumpel geschlürft, dessen Kind übrigens panische Angst vor mir hatte, und dann nochmal gekickt. Auf Grund schlimmer werdender Magenschmerzen konnte die Leistung vom Vortag nicht wiederholt werden, sehr ärgerlich. Jetzt war es langsam Zeit sich auf den Abflug vorzubereiten, das sah bei Michele so aus, dass er einen Kumpel besuchen wollte und mich dann zwei Stunden vor Abflug abholt. Geeeeeenaauuuuu, ganz sicher nicht, das kann ja nur schief gehen, Freundchen. Also auf ihn eingeredet bis auch er es einsah und mich vorzeitig zum Flughafen brachte, was ganze 1 1/2 h dauerte, sodass ich doch nicht ganz so zeitig da war, zum Glück hatte ich ihn überzeugt. Am Flughafen noch gequatscht und dann mit dem Versprechen mich um seine Einreise zu kümmern verabschiedet und bei Royal Air Marocco eingechecked. Da war ich ja gespannt wie royal die so sind. Dass es feie Platzwahl gab, wirkte da schon mal nicht so geil und eher ryanairmässig. Die Beinfreiheit war dafür noch kleiner als bei Ryanair, aber der Flieger war nach erneutem Stop so leer, dass ich ne Reihe für mich hatte und pennen konnte, so macht Fliegen Spaß. Und weil ich noch so verpennt war, wurden die 4 h in Casablanca auch gleich weiter gepennt, um die vorletzte Etappe nach Frankfurt zu beginnen. Am Samstag Nachmittag war ich dann also wieder in Deutschland, verfuhr mich noch kurz mit dem Zug, um dann letztendlich doch wieder in Hannover anzukommen. Alles in allem nicht meine Reise, aber witzig war es schon. Vielen Dank fürs Lesen und an jeden, dem ich von dort aus mein Leid klagen durfte. Zudem einen ganz besonderen Dank an meinen Freund Hans R., dank dem ich an Weihnachten ein kleines aber feines Geschenk öffnen durfte. Danke!

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